Rezension

Spannung, Magie und eine Prise Poesie, aber keine Weihnachtsgeschichte

Ich, Santa - Jay Kay

Ich, Santa
von Jay Kay

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Junge findet sich allein auf einer Lichtung mit einem Grabstein wieder. Und er beginnt sich zu erinnern. Nach dem Tod seiner Mutter nimmt ihn sein Onkel Frank zu sich. rasch lebt er sich ein und freundet sich mit Franks Stiefsöhnen Tobias und Bastian an. Frank sammelt Antiquitäten und die wichtigste Regel lautet, nichts was im Haus passiert oder die Familie betrifft, darf nach außen dringen. Alles läuft gut bis der Junge die Kirmes besucht. Dort treffen Bastian und er den Schausteller Jules und seine Truppe. Beide sind von dem Mann und seinen Kunststücken auf dem Motorrad so fasziniert, dass sie beschließen mit ihm durchzubrennen. Als sie wieder auf den Festplatz kommen, ist Jules verschwunden. Kurz darauf erhält Frank einen besonderen Gegenstand und der Junge trifft Yana wieder, ein Mädchen, das mit Jules unterwegs war. Sie bittet den Jungen, ihr den Gegenstand zu verschaffen. Obwohl der Junge weiß, dass er damit gegen die unumstößliche Regel verstößt, sichert seine Hilfe zu. Es kommt zur Katastrophe. Nun hängt alles von der Entscheidung des Jungen.
Der Autor führt den Leser mit kleinen Schritten ins Reich der Magie. Zuerst scheint es nur die Geschichte eines Waisenjungen zu sein, der bei seinem skurrilen Onkel aufwächst. Dann finden sich Elemente eines Krimis, als der Junge versucht den Onkel zu bestehlen. Sogar eine Ahnung von Horror ist beigemischt. Dann hebt sich der Vorhang und das Reich der Phantasie wird sichtbar. Die Geschichte gestaltet sich bis zum Diebstahl sehr temporeich und spannend. Dann ändert sich der Erzählstil. Er wird düsterer, bedrohlich, aber auch poetischer. Gut gemacht fand ich das allmähliche Einsickern des Phantastischen.