Rezension

Spannung ohne Ende!

Crossroads
von Michelle Raven

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Bei einem Gefangenentransport nahe dem Olympic National Park können zwei Mörder fliehen, einer von ihnen Russell Davis. FBI-Agent Gabriel Lynch und sein Team reisen an, hat Gabriel den äußerst brutalen Mörder schließlich schon einmal gefasst. Doch die beiden Geflohenen haben gute Chancen, denn der Olympic National Park ist riesig und unübersichtlich und Gabriels Team hat erhebliche Probleme, der Spur der Täter zu folgen. Ebenfalls im Park ist der Ex-Militär Warren Harper mit seiner Tochter Emma zum Campen. Als diese in der Nacht verschwindet, wird sein schlimmster Alptraum wahr. Wie soll er Emma im Park nur wiederfinden. Hilfe erhält er jedoch von der Hundeführerin  Angel Burns und ihrer Hündin Moonlight. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Warrens Tochter, die sich aber schon längst in den Händen der Verbrecher befindet…

Meine Meinung:

Gleich der Einstieg ins Buch ist äußerst spannend gestaltet, denn man lernt gleich Russell Davis brutale und schonungslose Art kennen. Er schreckt vor keinem Mord zurück, ganz im Gegenteil zu Damon, dem zweiten Verbrecher an Bord des Gefangenentransports. Dieser ist sowohl für das FBI las auch für den Leser schwer einzuschätzen, wirkt er keinesfalls wie ein Mörder, zwar sehr geheimnisvoll, aber im Laufe ihrer Flucht kümmert er sich rührend um Emma und nimmt sie auch in Schutz.

Die Flucht der beiden verurteilten Mörder bildet eine Geschichte des Buches und ich fand sie mit am interessantesten, ist Russell doch unberechenbar und man weiß sie, was er als Nächstes tun wird. So konnten mich diese Kapitel immer sehr fesseln, aber ich war froh, nicht allein Zuhause zu sein, denn ein bisschen mulmig wurde mir während diesen Kapiteln schon. Verstärkt wurde dies besonders durch das Setting, den Olympic National Park, einen Regenwald. Diesen hat Michelle Raven sich wirklich gut ausgesucht,  er wurde toll beschrieben und ich finde auch die Verbindungen zum Cover sehr gut. Dieses gibt durch die rote Schrift auf dem dunklen Motiv mit den Zweigen und Blättern am Rand die dunkle und unheimliche Atmosphäre des Buches sehr gut wieder.

Der zweite Handlungsstrang in der Geschichte ist die Suche von Warren und Angel nach Emma. Beide lernt man währenddessen sehr gut kennen und besonders die Rückblenden in Warrens Erlebnisse beim Militär haben mir sehr zugesprochen. Angel und Warren sind interessante Charaktere, die beide manchmal etwas einsam wirken, dadurch aber rauch gut harmonieren. Zwischen ihnen entspinnt sich eine Liebesgeschichte, zwar wenig überraschend, aber Michelle Raven hat die Gefühle super rübergebracht. Ebenso fand ich die Vorgehensweise von Hundeführern und Suchhunden toll recherchiert und dieser Aspekt hat die Geschichte noch Mal packender für mich gemacht.

Am wenigsten gefallen haben mir die Kapitel aus Gabriels Sicht. Klar, er hat schon viel mitgemacht und sein Job beim FBI ist sicherlich nicht leicht, aber Warren oder auch Angel haben auch schon viel erlebt und wirken trotzdem nicht so gefühlskalt und distanziert wie Gabriel. Er war mir stellenweise richtig unsympathisch, wie er sein Team zu jeder Tageszeit rumkommandiert und ihnen keine Pause gönnt. Außerdem fand ich hier manche Handlungen etwas fragwürdig. Werden Ermittler, die persönlich in einen Fall involviert sind, nicht normalerweise von  diesem abgezogen? Denn Gabriel hat auf jeden Fall auch persönliche Motive, Russell Davis zu jagen, wirkt stellenweise sogar rachsüchtig. Dies wirkte auf mich sehr unrealistisch, ebenso hat sich das FBI-Team gegen Ende meiner Meinung nach sehr unprofessionell verhalten. Zwar war dadurch die Spannung auch höher und der Showdown hat sich länger gezogen, aber ich konnte das Vorgehen von Gabriel Team oft nur mit hochgezogener Augenbraue lesen. 

Fazit:

Ein wirklich fesselnder Thriller, der mir das ein oder andere Mal Gänsehaut beschert hat. Vor allem Die Kapitel aus Angel und Warrens Sicht haben mir sehr gut gefallen, aber es war auch interessant, die Flucht der beiden Mörder hautnah mitzuerleben. Einziger Kritikpunkt ist hier für mich der FBI-Ermittler Gabriel Lynch mit seiner Distanziertheit und Kälte und das Vorgehen seines Teams gegen Ende. Deshalb gibt es von mir zwar eine Leseempfehlung für Leser von Romantic Thrill, aber auch einen Punkt Abzug: insgesamt nur 4 von 5 Punkten.