Rezension

Spannung pur!

Post Mortem - Tage des Zorns - Mark Roderick

Post Mortem - Tage des Zorns
von Mark Roderick

Bewertet mit 5 Sternen

~~
Schonungslos startet auch dieses Mal der Autor die Fortsetzung. Da ist von Amputaten die Rede, die lebenden Menschen entnommen wurden und für perfide Spielchen verwendet werden. So auch im Falle von Emilia. Es ist wirklich nervenaufreibend, mit welcher Spannung und unter welchem Druck die Ermittlerin ihre Spur verfolgt. Man spürt beim Lesen sofort die innere Zerrissenheit zwischen Mutterdasein und Ermittlungen. Der Spannungsbogen war in diesem Handlungsstrang wirklich zum zerreißen gespannt.

Aber auch Avrams Geschichte war spannend, wenngleich sie mich nicht gänzlich in ihren Bann gezogen hat. Manches war mir zu lang, zu ausschweifend, zu irreal. Dann bin ich aber über eine doch seltsame Sache gestolpert. Ab etwa der Hälfte des Buches wird auf einmal davon berichtet, dass Avrams Nichte ebenfalls im Versteck sein und vom Entführer misshandelt bzw. getötet werden soll. Ähem... davon war vorher aber nie die Rede. Woher wusste also Avram davon? Es gab keinen Hinweis auf einen Anruf seiner Familie in der das besprochen wurde noch sonst irgendwelche Informationen. Hat der Autor hier dem Leser etwas unterschlagen?

 Sehr gut hat mir die Zusammenführung beider Handlungsstränge gefallen. So erhalten beide Stränge eine gewisse Dramatik, die dann in einer nervenzerfetzenden Spannung endet.

 RODERICK schafft es, sowohl die Story als auch die Protagonisten lebhaft erscheinen zu lassen. Klar, wie in jeder erfundenen Story, gibt es auch hier immer mal wieder so kleine Haken, aber durch die Spannung und Eigendynamik, hat mich dieses überhaupt nicht gestört.

Lesespaß oder Lesefrust?

Bei einem so nervenaufreibenden Thriller von Spaß der Frust zu sprechen, wäre unpassend. Hauptsächlich Emilias Handlungsstrang hat mich derart in ihren Bann gezogen, dass mir in manchen Szenen nahezu der Atem stockte. Ich darf hier nur an die Szene im Sarg erinnern. Hier war ich voller Adrenalin und wollte immer weiter lesen. Da sich die Kapitel mit Avram und Emilia immer abwechselten, gab es nach dem Nervenkitzel dann auch wieder Beruhigung, zumindest habe ich das so empfunden. Ich möchte damit nicht die Story um Avram schmälern, aber wie oben bereits beschrieben, war eben die Entführung von Becky für mich bedeutender. Ich konnte hier auch besser mitfühlen.

 Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die bereits auf meinem Regal auf mich wartet.