Rezension

Spannung, Rätsel und ein tolles Szenario

Illuminati - Dan Brown

Illuminati
von Dan Brown

Bewertet mit 4 Sternen

»Langdon riss sich zusammen. Er versuchte nachzudenken, doch die Situation war einfach zu bizarr und entzog sich jeder Logik. Zwölf Stunden zuvor hatte er noch in seinem Bett in Cambridge gelegen und tief und fest geschlafen. Jetzt war er in Europa und in eine surreale Schlacht antiker Titanen verwickelt, trug eine Halbautomatik im Jackett und hielt Händchen mit einer Frau, die er gerade erst kennengelernt hatte.«

Robert Langdon, Kunsthistoriker, Professor in Harvard und führender Experte für Symbologie, findet sich völlig überraschend in einem Alptraum wieder, den er sich zuvor auch mit größter Vorstellungskraft kaum hätte ausmalen können.

Der Alptraum beginnt im CERN-Forschungszentrum in der Schweiz. Ein Wissenschaftler wird ermordet aufgefunden, hinterlassene Zeichen an der Leiche weisen auf eine alte Geheimgesellschaft hin, die legendären Illuminati. Eine Gemeinschaft, die eigentlich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr existiert. Und als wäre der Mord nicht schlimm genug, wurde aus dem Labor des Ermordeten das Ergebnis seiner Forschungen gestohlen: Antimaterie.

 

Robert, der aufgrund der Symbole zum Tatort gerufen wurde, erkennt die höchst gefährliche Situation, die sich anbahnt und folgt den Spuren des Täters nach Rom. Was nun folgt ist ein atemberaubender Wettlauf gegen die Zeit, bei dem kaum vorstellbar erscheint, wie er gewonnen werden könnte. An Roberts Seite steht Vittoria, die Tochter des Ermordeten und ebenfalls eine hochrangige Wissenschaftlerin, die mit ihrem Vater gemeinsam forschte und arbeitete.

 

Die Frage, die ihnen gleich zu Beginn Kopfzerbrechen bereitet, ist die nach den besagten Illuminati. Gibt es sie tatsächlich noch oder wieder? Vieles deutet darauf hin. Was der Täter vorhat, wird allerdings sehr schnell klar – und es ist von seinem Ausmaß her schlicht unvorstellbar. Rom steuert auf eine Katastrophe zu und der Weg dorthin ist mit grausam verübten Morden gepflastert. Robert muss all seine Fähigkeiten ausspielen, um geheimnisvolle Zeichen zu entschlüsseln und alte Rätsel zu knacken.

 

Nachdem ich Robert Langdon in „Sakrileg“ kennengelernt hatte, war ich neugierig auf die weiteren Bände der Reihe. „Illuminati“ hat mich nicht enttäuscht, ich fühlte mich durchgehend gut unterhalten. Ich mag Rätsel und Symbole und finde es höchst spannend, aus ihnen irgendwelche Lösungsansätze herauszulesen. Auch die wissenschaftlichen Anteile im Buch mochte ich sehr, der im CERN spielende Anfang ist recht umfangreich.

Ein großes Plus ist zudem das toll beschriebene Szenario. So viel Kunst, Gebäude, Kirchen… ich kannte viele der Schauplätze und sah die Szenen deutlich vor mir. Bei meinem nächsten Besuch in Rom werde ich mir ein paar der beschriebenen Dinge mit dem Buch im Hinterkopf noch mal ganz genau ansehen ;-)

 

Was mir nicht so zusagte, war die Anlage der Figur des Killers. Eine Erklärung dafür ist, ohne zu spoilern, schwer. Ich sag mal so: Die Darstellung des Killers in der Verfilmung weicht von der Buchvorlage ab, erscheint mir aber auch realistischer. Wobei das natürlich mein ganz subjektives Empfinden ist.

 

Fazit: Spannung, Rätsel, tolles Szenario – ich fühlte mich richtig gut unterhalten.