Rezension

Spannung und Romantik toll verbunden

Kastanienfeuer
von Christine Rath

Bewertet mit 5 Sternen

Majas Cafe Butterblume in Überlingen-Nußdorf am Bodensee sieht mit den herbstlichen Dekorationen von Ruth, einer Nachbarin, die hier auch die köstlichsten Torten backt, so traumhaft schön aus. Nur leider nicht lange. Maja kann es gar nicht glauben, als sie von einem Bummel zurück kommt und ihr kleines Cafe nach einem heftigen Knall ein Raub von Flammen geworden ist, dessen Feuer sich vorerst niemand erklären kann. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: sie findet eine kleine Ferienwohnng, die sie so lange nutzen kann, bis sie nach der Renovierung wieder nachhause darf. In der Ferienwohnung tun sich allerdings komische Dinge: Dinge verschwinden, Dinge werden verrückt, es wird eingebrochen, Maja sieht Schatten und fühlt sich beobachtet, bekommt langsam Angst. Ihre Freunde halten sie schon für verrückt, da besinnt sich die junge Kommissarin Bahar Yilmaz auf ihre Ausbildung. Kann es sich hier um einen Stalker handeln? Gemeinsam mit Ruths Lebensgefährten Kriminalhauptkommissar Michael Harter versuchen sie nun den Phänomenen auf den Grund zu gehen.

Ich bin von Anfang an mit Maja am Bodensee und habe lesen können, wie sie zusammen mit Ruth, einer Nachbarin, den Aufbau des kleinen Cafes voran getrieben hat. Viel ist seither passiert und ich bin geschockt zu lesen, dass dieses kleine Cafe in dem wunderschönen alten Haus abgebrannt ist. Noch schlimmer finde ich allerdings, dass sich Maja in ihrer kleinen Ferienwohnung nicht sicher fühlt. Immer, wenn sie wieder etwas neues Unerklärliches entdeckt, stellen sich mit die Nackenhaare auf. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit, des Ausgeliefertseins und der Ohnmacht bringt die Autorin sehr gut rüber. Ich habe mit Maja gelitten und versucht, die Kommissare bei ihrer Suche nach dem "Unerklärlichen" zu unterstützen. Kurz vor Schluss war mir dann klar, dass es gar keinen anderen, als diesen, meinen Täter geben konnte. Sein Verhalten hat mich etwas zum Nachdenken gebracht. Warum, das solltet ihr selbst lesen.

Ich war von Anfang an sofort wieder am Bodensee zuhause und bin in die Geschichte hinein gesprungen. Da Maja ihre Geschichte selbst erzählt, fühle ich mich noch näher dran und eingebunden. Es fühlt sich gut an, die alten Bekannten wieder zutreffen und neue kommen durch Maja dazu. Die Autorin schafft es auch diesmal, mich einerseits sehr gut zu unterhalten und andererseits durch die langsam steigende Spannung zu fesseln.

Und ich habe einen neuen Brauch aus der Bodenseeregion kennengelernt: die Rübengeister.

Auch diese Geschichte rund um Maja und ihr kleines Cafe hat mich absolut überzeugt. Die gute Mischung aus Spannung, etwas Romantik und Unterhaltung hat mir auch diesmal tolle Lesestunden beschert. Ich freue mich schon jetzt auf´s Wiederlesen mit Maja und ihren Freunden und bin gespannt, was da noch alles auf sie zu kommt.