Rezension

Spannungsabbau im Mittelteil

Im Wald der Wölfe - Linus Geschke

Im Wald der Wölfe
von Linus Geschke

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Jan Römer braucht nach seiner Scheidung Abstand von Köln und fährt in eine kleine abgelegene Hütte in Thüringen. Dort ist von Erholung jedoch nicht viel zu spüren, da in der Nacht eine verletzte Frau vor seiner Tür steht, die ihm erzählt ihr Name sei Hannah Wozniak und sie sei beim Joggen gestolpert. Sie kommen weiter ins Gespräch und sie beginnt ihm vom „Wald der Wölfe“ zu erzählen. Im „Wald der Wölfe“ sind eine ganze Reihe von Morde geschehen und alle Opfer tragen ein Brandzeichen eines Wolfes. Diese Verbrechen wurden nie aufgeklärt. Da Jan Journalist ist und für die Rubrik „Ungelöste Kriminalfälle“ zuständig ist, wird er hellhörig. Doch als er am nächsten Tag noch mehr aus der Frau herausbekommen wollte, ist sie schon verschwunden. Jan versucht trotzdem auf eigene Faust zu recherchieren und gerät schon bald selbst in das Visier des Mörders.

 

 

Meine Meinung:

Das ist der 4. Teil der Krimireihe um Jan Römer von Linus Geschke. Die vorherigen Teile habe ich nicht gelesen. Ich hatte aber auch keine Probleme deswegen und konnte der Geschichte gut folgen. Dementsprechend kann ich sagen, dass man diesen Teil auch ohne Kenntnis der vorherigen Teile lesen kann.

Der Anfang der Geschichte hat mich richtig gefesselt. Ich fand die Kapiteleinteilung sehr gelungen. Es wurde abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten in der Gegenwart erzählt, außerdem gab es Kapitel aus der Vergangenheit und auch noch Kapitel die aus der Sicht dem Mörders erzählt werden, sowohl aus der Vergangenheit und in der Gegenwart. Im Mittelteil hat dann die Spannung leider ganz schön gelitten. Mit dem düsteren Wald hätte man eine so tolle spannungsgeladene und Gänsehaut bereitende Atmosphäre schaffen können. Doch irgendwie kam da gar nichts rüber. Es wurde nur viel geredet und Jan und seine Freunde tappten einige Zeit ganz schön auf der Stelle. Zum Ende hin wurde es dann wieder spannender und das Finale war noch einmal besonders actiongeladen und man hat mit den Protagonisten richtig mitgefiebert. Obwohl ich sagen muss, dass ich die Vorgehensweise am Ende nicht verstehen konnte.

Jan und seine Kollegin Mütze waren wirklich sympathische Charaktere. Ganz besonders Mütze mochte ich gern. Sie ist eine starke, aber auch, durch ihre Vergangenheit, ziemlich gebrandmarkte Frau. Auch die Studentin Lena war eine Bereicherung für die Geschichte. Sie hat mit ihrem scharfen Verstand einiges zu dem Fall beitragen können. Lediglich für den Freund von Jan und Mütze, den Boxer Arslan, konnte ich mich nicht erwärmen. Er hat das typische Klischee des Prolls erfüllt. Er schlägt erst zu, bevor er nachdenkt, er fährt einen Mercedes mit jede Menge PS usw. Dieser Charakter hat mir leider gar nicht gefallen und hat meiner Ansicht nach gar nicht zu Jan, Mütze und Lena gepasst.

 

 

Fazit:

Das Buch hat mir gut gefallen, obwohl sich der Mittelteil wirklich etwas gezogen hat und die Spannung dadurch ganz schön gelitten hat. Ich hätte mir gewünscht, es wäre mehr auf den Wald eingegangen worden und das ganze Setting wäre etwas düsterer gewesen. Der Anfang und das Ende waren aber wiederum richtig super, sodass ich trotzdem eine klar Leseempfehlung ausspreche und 3,5 Sterne vergebe.