Rezension

Spannungsgeladener Reihenauftakt

Dunmor Castle - Das Licht im Dunkeln - Kathryn Taylor

Dunmor Castle - Das Licht im Dunkeln
von Kathryn Taylor

Bewertet mit 5 Sternen

Die Innenarchitektin Lexie Cavendish arbeitet für ein Immobilienunternehmen. Ihr Chef Andrew Howard schickt sie ins nordirische Dunmor Castle, um dort Pläne für die Innenausstattung des Anwesens zu machen und die Renovierungsarbeiten zu überwachen, soll hier doch ein Luxushotel entstehen. Als Lexie die Burg sieht, ist ihr gleich so, als wäre sie schon einmal dort gewesen. Schon in der ersten Nacht bekommt sie Albträume, die sich seit Jahren nicht gemeldet haben und die sie im Schlafwandel durch die nächtlichen Straßen streifen lassen. Glücklicherweise kann Immobilienspekulant Grayson Fitzgerald noch rechtzeitig bremsen. Allerdings ist Grayson als Nachkomme des Burgbesitzers nicht gerade erfreut, dass der Familienbesitz verkauft werden soll und möchte Lexie am liebsten schnellstens wieder loswerden. Ihre Albträume lassen Lexie keine Ruhe, so dass sie Nachforschungen über ihre Mutter anstellt, mit der sie als Kind in Dunmor war und die eines Tages spurlos verschwand, aber das ist gar nicht so einfach, da alle Ortsbewohner von Cerigh sich entschlossen haben zu schweigen. Wird Lexie endlich erfahren, was in der Vergangenheit passiert ist?

Kathryn Taylor hat mit „Dunmore Castle – Das Licht im Dunkeln“ den sehr spannenden und unterhaltsamen ersten Band ihrer Dunmore-Serie vorgelegt. Der Erzählstil ist flüssig, atmosphärisch dicht und bildhaft, der Leser wird mit den ersten Zeilen regelrecht in die Handlung gesogen, um dort Lenas Spuren zu folgen, ihre Gedanken und Gefühle kennenzulernen und sich mit ihr zusammen auf die Suche nach ihrer Vergangenheit sowie der Auflösung eines alten Familiengeheimnisses zu machen. Die Autorin versteht es sehr gut, den Leser gedanklich in die raue nordirische Küste reisen zu lassen, die Beschreibungen sind bildgewaltig und farbenfroh, so dass man sich sowohl auf dem Anwesen Dunmore Castle als auch in Cerigh sofort zuhause fühlt. Durch interessante Wendungen schraubt die Autorin die Spannung immer weiter in die Höhe und lässt den Leser rätseln und immer wieder neue Szenarien entwickeln, was wohl damals passiert ist. Da es sich um mehrere Bände handelt, die ineinander greifen, steht der Leser am Ende mit vielen Fragen da, denn der spannende Schluss lässt diese alle offen.

Die Charaktere sind sehr individuell ausgearbeitet und mit Leben versehen worden. Mit ihren Ecken und Kanten wirken sie durchweg glaubwürdig und authentisch, so kann der Leser mit ihnen fühlen und seine Sympathien gerecht verteilen. Lexie ist eine Frau, die schon früh ohne Mutter aufwachsen musste und viele Jahre im Heim aufgewachsen ist. Schon lange sucht sie nach ihrer Vergangenheit. Sie ist nach außen eine selbstbewusste Frau, die weiß, was sie will. Doch Lexie hat auch eine ängstliche Seite, leidet unter den Schatten in ihrer Vergangenheit und wird von Alpträumen geplagt. Grayson ist ein attraktiver und knallharter Geschäftsmann, der sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wird. Er wirkt oftmals verschlossen und undurchsichtig, hat aber auch eine fürsorgliche und mitfühlende Seite. Eileen Kelly hat eine Schlüsselfunktion inne, denn sie war die beste Freundin von Lexies Mutter und kann dieser einiges über sie erzählen. Auch die weiteren Protagonisten wie Father Peter, Dr. Turner oder auch Sheila Murphy lassen mit ihren Auftritten die Spannung steigen und den Leser immer wieder im Dunkeln tappen.

„Dunmore Castle – Das Licht im Dunkeln“ ist ein toller Auftakt der DC-Serie. Hier vereinen sich Familiengeheimnisse mit Liebe und kriminalistischen Elementen, die zusammen eine hochspannende Mischung ergeben und süchtig machen nach Band 2. Absolute Leseempfehlung!