Rezension

Spektakuläres Abenteuer

Mortal Engines - Krieg der Städte - Philip Reeve

Mortal Engines - Krieg der Städte
von Philip Reeve

Bewertet mit 4.5 Sternen

In einer noch fernen Zukunft, nachdem ein Krieg große Teile der Welt regelrecht vernichtet hat, sind es gleich ganze Städte, die durch die Welt reisen. Angetrieben werden die Städte von riesigen Motoren und eine von ihnen ist die Stadt London. Während sie sich fortbewegen, machen sie Jagd aufeinander und gerade das große London vernichtet viele kleine Städte. Auf London lebt der fünfzehnjährige Tom als Gehilfe in einem Museum. Als eines Tages ein Attentat auf Thaddeus Valentine, dem obersten Historiker der Stadt, verübt wird, ist es Tom, der dem Mann das Leben rettet. Valentine scheint die Attentäterin zu erkennen und entledigt sich dieser durch einen der ntsorgungsschächte, die in die Aussenlande führen. Doch als Tom es wagt, Fragen zu stellen, wird auch er kurzerhand entsorgt.
Meine Meinung
Nachdem mir dieses Buch in letzter Zeit immer häufiger begegnete, zumal dessen Verfilmung durch Peter Jackson demnächst in die Kinos kommt, war ich sehr neugierig. Reisende Städte? Das klang ungewöhnlich und spannend und im großen und ganzen ist es auch eine spannende, unterhaltsame Abenteuergeschichte in einer absolut ungewöhnlichen Welt. Das Buch ist übrigens eine Neuauflage beim Fischer Tor Verlag, das Original erschien bereits im Jahr 2001 und in Deutschland im Jahr 2003.
Das Cover des Buches finde ich richtig gut gelungen, denn allein schon die Farben und die Stadt sehen interessant aus.
Der Einstieg war noch recht ruhig und man konnte sich ein erstes Bild der reisende Städte machen, doch sobald der Protagonist Tom auf die Attentäterin Hester trifft, beginnt ein richtiges Abenteuer. Mit einer Mischung aus Fantasy, Science Fiction, Steampunk und Dystopie ist es Philip Reeve gelungen, eine Geschichte zu erzählen, die man so wirklich noch nicht kennt. Vom reinen Schreibstil, der sehr einfach gehalten ist, würde ich auch sagen, dass auch jugendliche Leser Freude an dieser Geschichte finden werden. Zumal auch die Protagonisten noch Jugendliche sind und mit denen man sich wunderbar identifizieren kann. Mir hat der recht leichte Schreibstil gut gefallen, denn all die außergewöhnlichen Ereignisse nahmen dadurch schnell Gestalt in meiner Vorstellung an.
Die Geschichte ist ein spektakuläres Abenteuer, man ist auf der Flucht, auf der Jagd und darf eine Welt erleben, die man noch nicht kannte. Ich hatte allerdings auch hier und da leichte Schwierigkeiten, mir diese riesigen, fahrenden Städte vorzustellen und wie diese gegeneinander kämpfen. Aber trotzdem war das Geschehen unterhaltsam und spannend.
Aus mehreren Perspektiven führt ein dritte Person Erzähler durch das Abenteuer. Wir erleben, wie es Tom und Hester in den Außenlanden geht, aber auch wie es in London aussieht. Dabei fühlte ich mich vor allem mit Tom und Hester verbunden und habe ordentlich mit ihnen mitgefiebert. Aber auch in London, wo sich das Geschehen hauptsächlich um Valentine und dessen Tochter Katherine dreht, geht es spannend zu.
Wie gerade erwähnt, mochte ich ganz besonders Tom und Hester, die auf den ersten Blick so unterschiedlich wirken und doch so vieles gemein haben. Man erlebt hier gemeinsam mit Tom, der bisher nur London kannte, die Welt kennen, wie sie wirklich ist und doch ist nicht immer alles so, wie es scheint. Alles in allem sind die Charaktere sehr gut gezeichnet und glaubwürdig in ihrem Handeln.
Mein Fazit
Unterhaltsamer Einstieg in eine Tetralogie, die durchweg unterhaltsam und vor allem aussergewöhnlich ist. Dank der leichten Sprache ist es inhaltlich gut verständlich, auch wenn es mir gerade zu Beginn etwas schwerer fiel, mir diese Städte beim “Fahren” vorzustellen. Man muss sich hier durchaus auf die Geschichte einlassen können, denn dann erlebt man ein wirklich fantastisches Abenteuer. Ein Buch, welches ich mir absolut als Film vorstellen kann und auf dessen Verfilmung ich nun wirklich sehr gespannt bin.