Rezension

Sperrig

Die Nacht des Feuers
von Kjell Eriksson

Bewertet mit 2.5 Sternen

Als ich den Krimi begonnen habe, war mir nicht bewusst, dass es sich um eine Reihe handelt und darüberhinaus auch schon um den 10. Teil dieser Reihe rund um die Polizistin Ann Lindell.

Die Idylle auf dem Cover trügt und passt so gar nicht zum düsteren Setting im schwedischen Uppland  , wo sich Ann Lindell , nachdem sie ihren Job bei der Polizei quittiert hat, in einem kleinen Dorf namens Tilltorp eine neue Existenz aufgebaut hat. Nachdem die Schule einer Brandstiftung zum Opfer fällt und die Tat ganz offensichtlich rassistisch bedingt ist, kann die Polizistin in Ann, die sie immer noch ist nicht anders, als sich ein bisschen „umzuhören“. Das kommt im Dorf nicht gut an und sie erhält eindeutige Drohungen. Trotzdem steht sie weiterhin mit ihrem Ex Kollegen Sammy in Kontakt, der von ihrem Ermittlungsgespür profitiert, auch als es einen weiteren Brand gibt und Sprengstoff verschwindet.

Was dem Autor gut gelingt, ist diese düstere Atmosphäre zu beschreiben. Im Dorf weiß man nach der Tat nicht mehr, wem man noch trauen kann.

Ann ist eine Person mit Ecken und Kanten, ausgeschieden aus dem Polizeidienst, um ihre Alkoholsucht in den Griff zu bekommen und durch das Landleben vielleicht wieder zu sich selbst zu finden. Sammy beneidet sie ein bisschen darum, denn auch sein Leben scheint aus den Fugen geraten zu sein. Auch er war mir ganz sympathisch.

Der Einstieg war allerdings schwierig für mich. Die Vielzahl der Personen, der sperrige Schreibstil und jede Menge Nebensächlichkeiten die miterzählt wurden ohne die Geschichte voranzutreiben, machten es mir schwer dabeizubleiben. Ich merkte beim Lesen immer wieder wie meine Gedanken abschweiften und ich einen Satz oder eine Passage erneut lesen musste. Auch die Spannung habe ich vermisst und die Auflösung am Ende war nicht wirklich eine Überraschung.

Das Lesevergnügen hielt sich aufgrund der holprigen Sprache in Grenzen, auch wenn ich mich mit der Zeit ein wenig daran gewöhnt hatte. Es war ein Krimi, der mit seiner Gesellschaftskritik an dem Staat Schweden den Finger in die Wunde legte und aus dem man bestimmt mehr hätte machen können.

Sehr schade, aber leider nur ein 2,5 Sterne Buch für mich.