Rezension

Spiel oder Realität?

Battle Island
von Peter Freund

Klappentext:
Als Louisa die Castings für die brandneue TV-Show »Battle Island« erfolgreich besteht, glaubt sie sich ihrem Ziel ein Stück näher: Mit dem Preisgeld die Therapie ihrer Mutter bezahlen und sie so vor dem sicheren Tod retten. Millionen von Zuschauern werden ihre Suche nach einem Schatz verfolgen, der auf einer von der Außenwelt abgeschnittenen Insel im Atlantik versteckt ist. Doch auch die anderen Kandidaten wollen an das Geld – dazu ist ihnen jedes Mittel recht, und so wird aus der Unterhaltungsshow bitterer Ernst ...

Der Autor:
Peter Freund lebt und arbeitet in Berlin. Bevor er sich ganz dem Schreiben widmete, war er über viele Jahre in der Film- und Fernsehbranche tätig - zunächst als Leiter und Manager verschiedener Kinos, dann im Filmverleih und schließlich als Producer. Als Autor, Dramaturg und Produzent war er für zahlreiche Fernsehfilme und -serien verantwortlich.
Schon seit Ende der 80er-Jahre hat Peter Freund neben Drehbüchern auch immer wieder Romane veröffentlicht.
Sein bisher größter Erfolg ist die siebenbändige "Laura Leander"-Reihe, die Kinder wie Erwachsene begeistert, die Bestsellerlisten stürmte, in neunzehn Sprachen übersetzt und in zweiundzwanzig Ländern in allen Teilen der Welt veröffentlicht wurde - und möglicherweise demnächst sogar verfilmt wird.

Meine Meinung:
Louisa will unbedingt mit dem Preisgeld der TV-Show "Battle Island" ihrer Mutter helfen, die eine Therapie braucht. Also tritt sie gegen weitere Jugendliche an, um ihr Ziel umzusetzen. Seit dem Tod ihres Vaters leidet sie, denn sie hat Erinnerungslücken, was damals passiert ist. Vielleicht versucht sie nun so, ihrer Mutter beizustehen, denn Geld kann in manchen Fällen hilfreicher sein als man denkt. Doch auf der Insel herrscht nicht nur Abenteuerlust, sondern auf die Gegner warten vertrackte Spiele, die nicht immer fair ablaufen. Rätsel und unvorhergesehene Widersacher bringen zustätzliche Würze in den Wettkampf, der durchaus tödlich ausgehen könnte.

"Battle Island" ist ein Jugendbuch in bildhafter TV-Show-Manier, das mit Botschaften aufwartet, die man aus dem realen Leben kennt: In solchen Events wird falsch gespielt, die Kandidaten wissen oft nicht, worauf sie sich einlassen, wurden die Verträge überhaupt gelesen? Wie viel kann man Teilnehmern zumuten, und kann die Lage außer Kontrolle geraten?
Um den Schatz zu finden, bedient man sich aller MIttel, denn die Konkurrenz ist groß und der Feind schläft nicht. Neid und Missgunst sind an der Tagesordnung. Und die Beweggründe sind bei jedem anders und doch gleichen sie bei näherer Betrachtung.
Die Charakterzeichnungen fand ich äußerst gelungen, denn diese könnten nicht unterschiedlicher sein. Man weiß nicht, wem man trauen kann und wer sich weiter behaupten wird.

Was mir nicht so gut gefiel, waren die zum Teil überfrachteten Beschreibungen, die den Lesefluss ein wenig ins Stocken gebracht haben. Nicht alles muss so haarklein und ausgefächert beschrieben werden - ein Rausch der Adjektive.
Man spürt, dass der Autor aus der Fernsehbranche kommt - das Buch "liest" sich wie ein Film. Allzu besondere Überraschungen gibt es meiner Meinung nach nicht, man kann Louisas Denken und Fühlen und die Motive der anderen aber gut nachvollziehen.

"Battle Island" hält dem Leser den Spiegel der heutigen TV-Branche vor das Gesicht. Vielleicht sollte man mehr darüber nachdenken, was man ins TV bringt und was man schaut - es kann pure Illusion sein oder das Machwerk habgieriger Produzenten, die die Neugier und Sensationslust der Menschen ausnutzen.

3,5 Sterne.