Rezension

spielte für mich zu wenig rund um den bösen Raum

Raum 213 - Gefühlvolles Grauen - Amy Crossing

Raum 213 - Gefühlvolles Grauen
von Amy Crossing

Inhalt:
Nach dem Unfall in Raum 213 vor einem Jahr, bei dem ihr Freund Seth ums Leben kam und Lily sich unentwegt Vorwürfe gemacht hat, scheint es in ihrem Leben wieder aufwärts zu gehen.

Bis zu jenem Moment, in dem Kendra auftaucht, die es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht hat, Lily das Leben zur Hölle zu machen oder Schlimmeres. Lily wird endgültig zur Außenseiterin und Zielscheibe ihrer Mitschüler, als ein schrecklicher Vorwurf die Runde macht – und keiner ihre Version der Geschehnisse glaubt…

Meinung:
Nach dem spannenden und schaurigen zweiten Teil musste ich die Reihe um den mysteriösen Raum 213 natürlich fortsetzen. Ein gewohnt schneller Einstieg stellte mir die Charaktere vor und die Autorin fackelte nicht lange, ehe es richtig zur Sache ging:

Lilys Leben scheint an jenem Abend perfekt, als sie mit ihrer Freundin Ava in einem Café sitzt. Mit ihrem Freund Travis läuft alles gut, sie kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus. Doch die Blicke der Rothaarigen ein paar Tische weiter sind unangenehm. Lily beendet den Abend. Auf dem Parkplatz wird sie dann beinahe überfahren – von eben jener Rothaarigen.
Lily schiebt die Paranoia beiseite, doch am nächsten Tag stellt sich die Rothaarige in der Schule vor: Kendra ist frisch in die Stadt gezogen und schnappt sich sogleich Ava, Lilys beste Freundin und auch an Lilys Freund Travis zeigt sie großes Interesse. Anfangs sind es nur Kleinigkeiten, die Kendras Hass auf Lily deutlich machen, Dinge, die Lily verschweigt, um nicht paranoid zu werden.

Bis die schreckliche Nachricht die Runde macht: Lily hat Kendra in Raum 213 eingesperrt und damit ihren Tod besiegelt.
Lily kämpft von Beginn an gegen die Ungläubigkeit ihrer besten Freundin Ava. Anfangs sind die Vorwürfe gegenüber Kendra auch oberflächlich und für Dritte nicht nachzuvollziehen.

Dieser 3. Teil der Reihe beruht vor allem auf dem psychischen Druck und Mobbing, der Abspaltung Lilys von ihren Freunden. Dieser Druck steigt Seite für Seite, ehe das Unfassbare geschieht. Lily hört ein Wimmern in Raum 213, wagt es aufgrund ihrer Vorgeschichte nicht, hineinzugehen. Ihr Blick fällt auf Kendra, die in dem Raum kauert und um Hilfe bittet. Doch Lily geht weiter, zu groß ist die Angst vor dem Raum. Hat sie Kendra damit zu Tode verurteilt? Die Gewissensbisse machen Lily verrückt und ihre Freunde verstoßen sie endgültig, als sie von Lilys grausamer Tat erfahren.

„Gefühlvolles Grauen“ hat nur entfernt tatsächlich etwas mit dem ominösen Raum 213 zu tun. Größtenteils kommt er ohne die Mysterien aus, dieses übergeordnete Böse, das den letzten Band ausmachte. Für mich macht dies jedoch den Reiz an der Reihe aus, durch die „Normalität“ war mein Lesespaß wesentlich geringer als bei den Vorgängern. Auch die „Gänsehautszenen“ waren weit weniger spannend als in den Vorgängern.

Der kurzweilige Stil von Amy Crossing und die rasante Erzählweise machten mir es jedoch leicht, durch die Seiten zu fliegen und gemeinsam mit Lily die Ursache für Kendras Verhalten zu ergründen. Nach einem kurzen und spannenden Showdown erfuhr ich alles, was ich wissen musste und konnte „Gefühlvolles Grauen“ zufrieden zuschlagen.

Urteil:
Der dritte Teil der „Raum 213“-Reihe spielte für mich zu wenig rund um den bösen Raum der Eerie High. Das gewisse Etwas ging so verloren. Mein dennoch kurzweiliges Lesevergnügen belohne ich mit 3 Büchern.

Die Reihe:
1. Harmlose Hölle 
2. Arglose Angst
3. Gefühlvolles Grauen
4. Falsche Furcht

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