Rezension

Spionagethriller

Schatten der Toten - Elisabeth Herrmann

Schatten der Toten
von Elisabeth Herrmann

Bewertet mit 4 Sternen

~~Judith Kepler wird in diesem dritten Band an ihre Grenzen getrieben. Was sich im Vorgänger schon abzeichnete wird hier noch intensiviert. Sie gerät zwischen die Fronten der Geheimdienste und Ermittler und versucht mal wieder ihr eigenes Süppchen zu kochen, weil sie einfach Judith ist und nicht anders kann. Das erinnert wieder an Lisbeth Salander. Allerdings finde ich Judith noch ein bisschen undurchschaubarer und spröder.

Wie ich nach einer Lesung von Elizabeth Herrmann weiß, legt die Autorin Wert auf gute Recherche und versucht in ihren Krimis reale Vorfälle und Fakten einzubauen. So gehe ich davon aus, dass die Geschehnisse zu Zeiten des Kalten Krieges und die Abläufe der Spionage und Gegenspionage und auch die Strukturen und Gepflogenheiten der Geheimdienste durchaus eine Reflektion der wahren Gegebenheiten sind und waren. Zeitweise fühle ich mich fast wie in einem guten alten Le-Carè-Roman. Ich gebe zu, mir sind die Geschichten lieber, in denen die Autorin sich mit anderen Themen beschäftigt, da ich kein ausgesprochener Agenten-Spionage-Fan bin.

Ein solider Abschluss für die etwas verschrobene Tatortreinigerin allerdings nicht mein Lieblingsteil. Das war der erste Band, in dem mir Judith und der Fall näher waren, als hier in „Schatten der Toten“.