Rezension

spitze

Seelen im Eis - Yrsa Sigurdardóttir

Seelen im Eis
von Yrsa Sigurdardottir

Mysteriös, düster und bedrückend

In einem fortlaufenden zweisträngigen Erzählstil verknüpft die Autorin gekonnt die Gegenwart mit undurchsichtigen Ereignissen aus den 70er Jahren.

Damals kam es in dem Jugenderziehungsheim Krokur in der Nähe von Reykjavik zu eigenartigen Vorfällen und der Tod zweier Jungen blieb ungeklärt.

Nun soll Odinn, Mitarbeiter bei einer staatlichen Entschädigungsstelle die Geschehnisse von damals recherchieren und eventuelle Unstimmigkeiten aufdecken. Da seine Exfrau vor nicht allzu langer Zeit tödlich verunglück ist und seine elfjährige Tochter noch sehr darunter leidet, fällt ihm das jedoch nicht leicht. Als er schließlich selbst Teil der Verstrickungen wird, ist er kurz davor alles hinzuschmeißen.

Stilistisch gut, mit einfachen Sätzen und relativ kurzen, überschaubaren Kapiteln ein Buch, dass man in wenigen Stunden verschlungen hat. Der Autorin gelingt es die Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten und darüber hinaus lösen sich Verwirrungen und Fragezeichen wirklich erst auf den letzten 20 Seiten. Für mich eine völlig unvorhersehbare, unglaubliche Wendung.

Mein Fazit: die Geistergeschichten hätte man getrost weglassen können, ansonsten ein sehr gelungener, schockierender Thriller, der mich voll und ganz, auch thematisch in seinen Bann gezogen hat.