Rezension

Splitterherz

Splitterherz - Bettina Belitz

Splitterherz
von Bettina Belitz

Bewertet mit 3 Sternen

Die 17-jährige Elisabeth Sturm, Elisa von ihrem Vater genannt, Lassie von ihren Freundinnen, ist wenig begeistert, dass ihr Vater die Stelle als Leiter der psychiatrischen Klinik in Rieddorf angenommen hat. In den vergangenen vier Jahren hat sie alles gemacht und getan, um zur Gruppe der angesagten Teenager zu gehören und nun soll alles umsonst gewesen sein? Doch es ist sinnlos, sie hängt auf dem Land fest, bis sie ihr Abitur in gemacht hat, aber danach soll es gleich wieder in eine Großstadt zum Studium gehen. Doch noch steht ihr ein neuer Anfang im Dorf bevor und von Beginn an beschleicht sie das Gefühl, dass sie wahrscheinlich nicht so richtig dazugehören wird.

Bereits am ersten Schultag ist Elisabeth klar, dass sie sich nicht getäuscht hat. Mit den anderen Schülern kann sie nicht viel anfangen, sie weiß nicht, wie sich geben soll und wie sie wirklich ist, hat sie über die Jahre schon fast vergessen. Zu allem Überfluss bekommt sie auch noch einen Tutoren zugeteilt, Benni - Schülersprecher, Vertrauensschüler und auch noch der Sohn des Bürgermeisters. Überrascht stellt Elisabeth fest, dass dieser auch noch ausgesprochen hilfsbereit und freundlich ist, doch sie ist ja nicht in der Schule, um Freundschaften zu schließen, sondern, um ihr Abitur zu machen.

Doch so öde das Leben auf dem Land auch sein mag, irgendwas stimmt dort nicht. Während eines Gewitters sieht Elisabeth ein blaues Leuchten, das sie sich nicht erklären kann, in ihrem Zimmer hat sie keinen Handyempfang, wobei sie unter dem Dacht wohnt und dort eigentlich den besten Empfang haben müsste und außerhalb des Dorfes lebt ein junger Förster, der Elisabeth während des Gewitters geholfen hat und ihr auch anschließend immer zu Hilfe kam, wenn sie diese benötigte, doch ansonsten anscheinend nichts mit ihr zu tun haben will. Wer ist Colin Blackburn und warum benimmt sich ihr Vater so merkwürdig, als er Colin begegnet?

Ich gestehe, ich verstehe den Hype um dieses Buch nicht! Der Plot war durchaus ansprechend und auch abwechslungsreich gestaltet, sodass es mir eigentlich nicht so schwer hätte fallen dürfen dieses Buch zu lesen und auch den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, wobei ich mir jedoch einige spannender beschriebene Szenen gewünscht hätte, jedoch muss ich zugeben, ich bin mit der Protagonistin bis zum Schluss nicht warm geworden. Wie es ein 17-jähriges Mädchen schaffen kann, sich dermaßen und über Jahre hinweg selbst zu verleugnen, ist mir schleierhaft, weil doch gerade in der Pubertät die Charakterzüge eines jungen Menschen ganz besonders häufig und intensiv zum Vorschein kommen. Auch fehlte mir die wirkliche Tiefe an der Figur der Elisabeth, wo hingen ich die Nebencharaktere, allen voran Elisabeths Eltern und ihre Mitschüler, ganz wundervoll facettenreich gestaltet fand. Sicherlich werde ich zu gegebener Zeit noch einen weiteren Anlauf der Reihe nehmen mit dem 2. Band "Scherbenmond", aber bis es soweit ist, wird es wohl doch noch ein Bisschen dauern.