Rezension

sprachgewaltig...

Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
von C. Pam Zhang

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Mit einer Pistole in den Händen und der Leiche des Vaters auf dem Rücken des Pferdes sind die chinesischen Waisenkinder Lucy und Sam auf der Flucht durch die Prärie. Es ist ein unbarmherziges Land, von Bisonknochen übersät und dem Goldrausch verfallen. Die Geschwister wollen den Vater gemäß dem chinesischen Ritual begraben – mit zwei Silberdollars auf den Augen. Nur auf diese Weise kann Ba nach Hause finden. Doch wo in dieser fremden Welt ist für Lucy und Sam das Zuhause, das so unerreichbar scheint wie das versprochene Gold in den Hügeln?
Mit wilder Sprachmagie erzählt C Pam Zhang, Tochter chinesischer Einwanderer in Amerika, in ihrem Roman »Wie viel von diesen Hügeln ist Gold« von der Sehnsucht anzukommen – an einem Ort und in einer Identität, die sich über die Grenzen von Herkunft und Gender hinwegsetzt.

Cover:

Das Cover wirkt wild und tierisch und macht einen animalischen ersten Eindruck, so dass die Neugier auf das Buch geweckt wird. Die orangen und blauen Töne sind gut abgestimmt und die Gestaltung des Covers finde ich sehr gut gelungen.

Meinung:

Die Geschichte um die beiden chinesischen Waisenkinder Sam und Lucy wird bildhaft und sprachgewandt erzählt. Man befindet sich in der Zeit des Goldrasches mit den beiden jungen Mädchen Sam und Lucy, die die Leiche ihres Vaters traditionsgemäß beerdigen wollen.

Inhaltlich möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht zu viel vorweg nehmen und verzichte daher darauf, zu viel vom Inhalt zu erwähnen.

Das Buch ist in vier Teile unterteilt, welche klar strukturiert voneinander zeitlich getrennt sind. Außer den vier Teilen, wird in weitere Kapitel unterteilt, wobei sich die Kapitelüberschriften in den Teilen wiederholen und so Aufmerksamkeit erzeugen. Die Struktur des Buches ist gut durchdacht und gelungen umgesetzt. 

Der Schreibstil ist einzigartig, fast schon ein wenig poetisch und sehr wortgewandt. Die Autorin weiß mit sprachlicher Raffinesse umzugehen und den Leser gekonnt in so manche Irre zu leiten. So geht man von Dingen aus, die sich dann als ganz andres herausstellen. Man bekommt ein gewisses Bild gezeigt, muss dann aber feststellen, dass es sich andres herausstellt, als erwartet. 

So bekommt man schnell einen ersten Eindruck über die Charaktere Sam, Lucy und den Vater und muss feststellen, dass doch eine ganz andere Entwicklung und auch die Eigenschaften sich teils unterscheiden, als man zu Beginn angenommen hat. Mit den einzelnen Teilen erfährt man immer mehr, auch aus der Vergangenheit, und erst nach und nach setzen sich die ganzen Bruchstücke zusammen und man erkennt erst dann das Ganze.

Eine Buch über Diversität, Genderidentität, Migration, Rassismus und vielen weiteren Themen, die hier geschickt mit eingebaut werden.

Das Ende lässt so einiges offen und irgendwie hatte ich mir da etwas mehr erwartet, alles im allen, hat dies Buch jedoch meine Erwartungen erfüllt und konnte mich an vielen Stellen überraschen und durch seine Sprachgewalt und die Vielfalt der Themen überzeugen. 

Fazit:

Eine Buch über Diversität, Genderidentität, Migration, Rassismus und vielen weiteren Themen, die hier geschickt mit eingebaut werden.