Rezension

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Sprachgewaltig & voller Wortwitz

Der Wortschatz
von Elias Vorpahl

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zum Inhalt:

Elias Vorpahl versetzt sich in die Rolle eines Wortes und schildert die Welt mal aus einer anderen Sicht. Das Wort wächst bei seinen Eltern wohlbehütet auf und wie alle Heranwachsenden ist es nicht immer einig mit den Eltern, z.B. was das Thema Menschen betrifft. Als es seinen Freund Zeig besucht, will dieser ihm noch zeigen, wie man sich davor schützen kann „ausgesprochen“ zu werden, also vor dem schlimmsten Schicksal, das einem Wort widerverfahren kann. Doch zu spät: unser Wort wird hinauskatapultiert und muss nun einige Abenteuer bestehen.

 

Meine Meinung:

Mir hat die Idee an sich sehr gut gefallen, es ist mal eine vollkommen andere Sicht auf die Dinge, in erster Linie auf Sprache, unseren Umgang mit ihr. Es gibt viele sehr gute Wortspiele und sicher auch einige, die weniger gelungen sind. Vorpahl hält sich konsequent an seine geschaffene Welt, was sicher nicht immer ganz einfach war. Er benennt die Rollen der Wörter mit viel Bedacht und auch ihre Wandlung in „Wesen“ ist wirklich gut. Tolle Ideen waren „Die Wortspiele“ oder „Der Sprachfluss“. Es gab zahlreiche Doppeldeutigkeiten, an denen jeder Sprachfreund viel Freude hat.

Die Geschichte selbst hat mir weniger gut gefallen, oft greift er auf Bekanntes zurück (z.B. auf „Alice im Wunderland“) und sie ist eher nicht so toll.

Wunderbar dagegen die Gestaltung im Buch, am Anfang hat mir das Cover nicht so gefallen, aber im Lauf des Buches vor allem am Ende, da macht es richtig Sinn. Innen hat es wunderbare Zeichnungen und man kann sagen, es ist rundum gelungen!

Fazit:

Ein Buch für Fans der Sprache und für Menschen, die Wortspiele lieben. Wer wenig Erwartung an die Storyline an sich hat, ist hier genau richtig. Manchmal ist es anstrengend zu lesen, weil Vorpahl extrem konsequent ist, aber das spricht ja auch für das Buch.

Meine einzige Kritik ist, dass es manchmal zu „gewollt“ wirkt und der Plott hätte besser sein können.