Rezension

sprachlich schöner biografischer Roman über Jane Austen

Jane Austen und die Kunst der Worte -

Jane Austen und die Kunst der Worte
von Catherine Bell

Bewertet mit 4 Sternen

Der biografische Roman „Jane Austen und die Kunst der Worte“ von Catherine Bell ist in der Reihe des Aufbauverlages „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ erschienen.

Es beschreibt das Leben der englischen Autorin Jane Austen, die bekannt durch ihre Romane „Stolz & Vorurteil“, „Überredung“, „Emma“ und viele andere ist. Catherine Bell ermöglich uns, Jane in vielen Abschnitten des Lebens zu begleiten, um uns am Ende an der Ehre teilhaben zu lassen, dass Janes Werk noch zu ihren Lebzeiten gewürdigt wird und das sogar „von höchster Stelle“. Wir bekommen einen Einblick in die Häuser und Orte, in bzw. an denen sie lebte, sowie in die Gefühlswelt von Jane Austen.

 

Bell schafft es, sich sprachlich sehr gut dem Stil Jane Austens anzupassen und führt uns in ihre Welt. Sie beschreibt Austen nicht nur als Mensch (Tochter, Schwester, Freundin), sondern auch als Autorin. Ihr Schreibprozess wird wirklich sehr gut und nachvollziehbar beschrieben. Schön sind die vielen Zitate aus Austens Büchern, die diesen Prozess noch glaubwürdiger machen. Auch das „Sprachtempo“, also die Entwicklung der Geschichte, passt sich wunderbar dem Tempo an, dass uns aus Jane Austens Romanen bekannt ist.  

Kleine Fauxpas, wie z.B. geschichtlich die falsche Kleidung zu beschreiben oder sich bei der  Wortwahl zu vertun, fallen sicher nur Insidern auf und sind meiner Meinung nach, aufgrund der schön geschriebenen Story, zu verzeihen. Bell weist im Nachwort daraufhin, dass zwar einige Briefe der Autorin und sogar eine Biografie über Jane Austen von Austens Neffen zur Verfügung standen, dennoch aber alles in allem nicht viel über Jane Austens Leben im Detail bekannt ist, so dass Bell sich stark auf ihre Fantasie verlassen musste. Es ist eben keine Biografie, sondern ein biografischer Roman.

Schade fand ich, dass das Buch nicht chronologisch aufgebaut war, sondern es zum Teil etwas durcheinander ging. Ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, warum Bell dies gemacht hat. Da ich aber wunderbar in das England des 18./19. Jahrhunderts abtauchen und Jane Austen in ihrem Schaffensprozess begleiten konnte, gebe ich dem Buch 4 Punkte. Ich habe dieses Buch wirklich genossen.