Rezension

Sprachlich stark, inhaltlich turbulent!

Sturmhöhe -

Sturmhöhe
von Emily Brontë

Inhalt:

Als ein neuer Pächter ins Thrushcross Grange auf dem Anwesen „Wuthering Heights" einzieht, erfährt er von der Haushälterin Nelly die generationenüberdauernde Geschichte von den Familien Earnshaw und Linton. Im Vordergrund steht die Liebe zwischen dem Findelkind Heathcliff und Catherine, der Tochter von Earnshaw.

Meinung:
Das war mein erster Roman von Emily Brontë und ihr Schreibstil hat mich sehr begeistert! Sie beschreibt die Landschaften, Charaktere und Gefühle so eindrücklich, dass eine intensive Atmosphäre beim Lesen spürbar ist. Vor allem die Landschaften und das brodelnde Innenleben der Protagonisten werden sehr gelungen dargestellt. Das Buch strotzt nur vor Bosheit, Gewalt, Intrigen und Selbstmitleid. Nichtsdestotrotz ist es durchgehend spannend, sodass man das Buch nicht aus der Hand legen kann. Brontë gönnt dem Leser keine Erholungspause und legt in Sachen Drama immer wieder noch einen drauf.

Obwohl mir die Figuren nicht sympathisch waren und die Charaktere aufgrund ihrer übermäßigen Verrücktheit und übertriebenen Empfindungen etwas unglaubwürdig erschienen, muss ich sagen, dass ich das Buch sehr gerne gelesen habe. Denn genau diese Überspitzung und Andersartigkeit macht den Roman spannend und zu einem einzigartigen Leseerlebnis. Anfangs war es etwas verwirrend, bei den vielen Figuren den Überblick zu bewahren. Zum Glück ist gleich zu Beginn des Buches ein Stammbaum abgedruckt, auf den man während des Lesens bei Bedarf schauen kann. Die Geschichte wird durchgehend von der Haushälterin Nelly erzählt, die in diese turbulente Geschichte Ruhe reinbringt. Sie mochte ich wirklich sehr und ich bin ihr als Erzählerin sehr gerne gefolgt!

Die deutsche Übersetzung passt zur Zeit der Handlung. Es finden sich altsprachliche, aber auch schöne Formulierungen. Das Cover des Buchs sieht wunderschön aus und macht das Buch zu einem Schmuckstück im Bücherregal!

Fazit:
Die Sprache und die Erzählweise haben mir sehr gut gefallen, weil sie für eine intensive Atmosphäre sorgen und einen ins 19. Jahrhundert katapultieren. Mir war es ein wenig zu viel Bosheit und Gewalt und teilweise auch zu viel Drama, weshalb die Lesefreude hin und wieder etwas geringer war. Nichtsdestotrotz, oder gerade deswegen, lohnt es sich aber, das Buch zu lesen, weil es anders und in jedem Fall spannend ist!