Rezension

Sprachlos

Nachbarn -

Nachbarn
von Diane Oliver

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch in Worte zu fassen, ist tatsächlich kaum möglich, dass diese brillante Autorin so früh bei einem Unfall ums Leben kam, ist dabei ein wahrer Verlust für die Literaturwelt.
"Nachbarn" ist ein Kurzgeschichtenband der aus vielen Short Stories besteht, welche sich mit der Zeit in den USA rundum die 50er-60er Jahre beschäftigt und anhand vieler Geschichten den Rassismus, die Rassentrennung aufgreift, bzw. den Umbruch in dieser Zeit, der langsam von statten geht und den Rassismus nochmal verstärkt vor Augen führt. Die Autorin wählt hierfür die kleinen Alltagssituationen, in denen sich nach und nach Veränderungen aufzeigen, als sich die Gesetze langsam ändern und Schwarze zumindest vermeintlich mehr Rechte bekommen. Hierbei geht es um den ersten Schulbesuch oder das Streben nach Kultur und Bildung und der Frage, wie gefährlich es wird, wenn man in einem Viertel die erste Person ist, die sich das Recht der Gleichheit erkämpft, bzw. einem dies zuteil wird und welche Gefahren davon ausgehen.

Stilistisch ist die Autorin wohl das Geistreichste und Beste, was ich seit langer Zeit gelesen habe. Egal was man versucht über dieses Buch zu sagen, es würde der immensen Qualität nicht gerecht werden. Sprachgewaltig und dennoch so schlicht und mit einfach ganz feinfühligen und emotionalen Szenen versehen, schafft es dieses Buch zu einem Klassiker der Literatur zu werden.

Selten hat mich ein schriftstellerisches Können so begeistert!