Rezension

Sprachlos vor Enttäuschung

Stumm - Sam Hayes

Stumm
von Sam Hayes

Bewertet mit 3 Sternen

Die Leseprobe versprach ein gutes Buch.

Ich konnte es damals gar nicht abwarten, dass die Leseprobe freigeschaltet wurde. Und habe diese auch mit Interesse gelesen und war danach sehr neugierig auf das Buch. 

Julia – die ohne Vater aufwächst und auch keine Fragen über ihn stellen darf – findet beim Spaziergang mit dem Hund eine ihrer Schülerinnen schwer verletzt am Feldrand liegend. Sie ruft sofort den Krankenwagen und bleibt so lange bei Grace. Diese sagt nur ein Wort „Dok…tor“.

Julia ist Lehrerin, Mutter von zwei Kindern und lebt getrennt von Ihrem Mann, weil dieser ein Alkoholproblem hat. Zur Zeit wohnt sie allerdings im Haus ihrer Mutter, weil diese plötzlich von heute auf morgen verstummt ist. Sie sagt kein Wort und reagiert auch sonst kaum. Unterstützung bekommt Julia von dem Arzt ihrer Mutter. Er hilft ihr und ist auch immer da, wenn sie ihn braucht. Da Julia schon eine Weile alleine lebt und David sehr attraktiv ist, verliebt sie sich in ihn.

Julia ist mit Ihrer Situation total überfordert. Die Trennung, ihr Sohn und ihre taubstumme Tochter, ihre verstummte Mutter und dann stirbt auch noch Grace im Krankenhaus. Sie sucht weiter Trost bei David. Aber selbst da kämpft sie mit ihrem Gewissen, weil sie ja eigentlich noch verheiratet ist und weiterhin Gefühle für ihren Mann hat. Durch die Kinder steht sie  noch im regen Kontakt mit ihm.

Dann wird David wegen Mordverdacht an Grace verhaftet. Verzweifelt wendet sich Julia an Ihren Mann, der zufällig Anwalt ist. Er ist zwar von der Schuld Davids überzeugt, hilft ihm aber Julia zuliebe.

Zwischen dieser normal laufenden Geschichte liest man immer die Gedanken von Julias Mutter, die von ihrer Vergangenheit erzählt. Darüber möchte ich nicht mehr erzählen, weil es zuviel verraten würde.

Meine Meinung: Ich bin total enttäuscht. Das Buch ist für mich kein Thriller und ich würde gerne mal wissen, ab wann sich ein Buch Thriller nennen darf. Ich habe mich streckenweise beim lesen gelangweilt und wusste auch schon relativ schnell, wie es enden wird – zugegeben mit einer kleinen Überraschung für mich, aber das ändert meine Meinung leider auch nicht. Ich kann das Buch nicht empfehlen. Dafür gibt es zu viele andere gute Bücher. Sogar wenn ich auf einer einsamen Insel festsäße mit nur einem Buch – und zwar diesem – würde ich es nur in allergrößter Not noch einmal lesen.