Rezension

Sprich die Wahrheit

Scandor -

Scandor
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 5 Sternen

Rezension zu gleichnamigen Hörbuch:

Die junge Erwachsene Tessa ist bereits von zu Hause ausgezogen, um ihren Eltern nicht unnötig auf der Tasche zu liegen. Ihr Vater ist nach einem Unfall berufsunfähig. Selbst eine Umschulung, kann ihn nicht aus seiner Depression reißen. Obwohl es Tessas Eltern finanziell immer schlechter geht, interessiert das ihren wohlhabenden Onkel überhaupt nicht. Daher muss Tessa nicht zwei Mal überlegen, als sie bei ihm eine Münze findet, die sehr verheißungsvoll aussieht. Sie nimmt die Münze mit nach Hause um den QR Code, der sich darauf befindet, zu scannen. Philip ist 19 Jahre alt und wohnt inzwischen alleine. Denn zu Hause war es für ihn nicht mehr zum Aushalten. Seine Eltern streiten sich seit vielen Jahren und keiner weiß, weshalb sich das Ehepaar nicht endlich trennt. Daher kommt Philip ein bisschen Ablenkung gerade richtig, als ihm sein heimlicher Schwarm Raphaela eine Münze überreicht. Sie selbst traut sich nicht zu, die hinter dem QR Code versteckte Challenge, zu meistern. Neugierig geworden scannt auch Philip seine Münze. Vier Millionen Euro für den, der es schafft unter 100 TeilnehmernInnen solange immer die Wahrheit zu sagen bis alle anderen MitbewerberInnen ausgeschieden sind. Damit auch niemand schummeln kann, wird Jede/r mit einem Lügendetektor verkabelt. Schafft man es nicht konsequent bei der Wahrheit zu bleiben, zahlt man selbst einen hohen Preis. Man muss sich selbst der Herausforderung stellen, vor der man am meisten Angst hat. Doch um was geht es eigentlich wirklich in diesem Spiel mit dem so hohen Preisgeld? Wirklich nur um Forschungsergebnisse bzgl. des Lügendetektors oder um eine ganz andere Wahrheit?

Ursula Poznanskis aktuelles Szenario könnte, wie so oft, auch hier und jetzt in unserer Umgebung stattfinden. Schon allein deshalb kann man sich gut mit den ProtagonistInnen identifizieren und überlegt, wie man sich selbst in der ein oder anderen Situationen wohl verhalten würde. Wenn man bedenkt, wie oft man wenn man es genau nimmt am Tag lügt bzw. die Wahrheit etwas geschönt umschreibt man seine/m Gegenüber nicht verletzt. Die Autorin hat sich insgesamt eine sehr komplexe Geschichte mit einigen Handlungssträngen ausgedacht, die die Leserschaft auf eine falsche Spur locken sollen. Das gelingt auch ziemlich gut. Denn bis zum Schluss hatte ich eigentlich nicht wirklich eine Idee wie die Geschichte enden könnte. Bis dann alle Wege zusammen führen.

Eingelesen hat den Jugendroman diesmal wieder Jens Wawraczek. Und auch wie immer, hat er die ProtagonistInnen überzeugend sowie authentisch mit seiner Stimme skizziert. Mit Philip hat mir wirklich leidgetan und am Ende habe ich wirklich nach Luft gerungen! Perfekt ins Hörbuchformat umgesetzt!

Fazit:

Eine sehr spannende und gelungene Geschichte, die großen Spaß gemacht hat!