Rezension

Spritzig, prickelnde Romantik

Der Duft von Orangen - Megan Hart

Der Duft von Orangen
von Megan Hart

Äußeres Erscheinungsbild:
Das Cover ist einfach wunderschön. Ich habe es gesehen und mich gleich in das Buch verliebt. Es strahlt einfach den Sommer aus und das war genau das was ich brauchte, als ich das Buch angefordert habe.
Der Titel passt auch sehr gut und auch er ist einfach toll. Klingt richtig gut. Der originale Titel passt zwar auch sehr gut, doch der deutsche ist um einiges schönes als "Collide".

Eigene Meinung:
Auch der Klappentext klang gut. Er versprach mir eine schöne Sommerlektüre mit knisternder Erotik. Habe ich auch bekommen, aber nicht ganz so, wie versprochen. Megan Hart hatte die Idee die Protagonistin durch Blackouts in die Vergangenheit zu schicken. Diese entstehen durch eine Kopfverletzung in ihrer Kindheit und nicht durch irgendeine Trance. Und erst als sie Johnny im wahren Leben getroffen hat trifft sie ihn auch in ihren, wie sie es nennt, Episoden. Aber im großen Ganzen hat mir das ganze Konzept sehr gut gefallen, habe ich habe einen fetten Minuspunkt vergeben müssen. Was das ist seht ihr bei Ende.

Auch die Handlung ist schön durchkonzipiert. Während der Anfang noch recht zäh ist und sich etwas zieht geht es schon recht bald sehr rasant weiter. Das Cafe als Mittelpunkt fand ich sehr schön gewählt und ich habe mich beim Lesen richtig dort anwesend gefühlt. Auch die Abläufe der Blackouts sind nachvollziehbar und ich habe nie den Faden in einer der beiden Stränge verloren.

Frau Harts Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Er lässt sich flüssig lesen und hin und wieder konnte ich auch schmunzeln. Sie beschreibt die Beziehung zwischen Emm und Johnny mit viel Tiefgang und kann berühren. Und dann schafft sie noch etwas: sie baut sehr viele erotische Szenen ein, die wirklich prickeln. Doch diese wirken sehr niveauvoll und die emotionale Beziehung kommt auch nicht zu kurz. Sie hält hier grandios die Waage.

Ich liebe die Protagonistin Emm. Sie ist herrlich offen und direkt, hadert manchmal mit sich selbst, aber nimmt dann doch das Stück Kuchen, dass wir Frauen uns so gerne verkneifen würden, aber es dann doch nicht können. Ach ja und sie liebt Doctor Who!!!! Das reicht bei mir ja schon fast aus um sie zu mögen. ;D
Johnnie reizt mich als Person ja nicht so sehr, aber er harmoniert einfach unheimlich gut mit Emm und deshalb wurde ich am Ende dann doch recht warm mit ihm.
Auch die lebenslustige beste Freundin Jen und die gluckenhafte Mama haben mich unheimlich begeistert.

Die Beziehung ist einfach herrlich geschrieben. Ist Emm anfangs noch ein bisschen stalkerisch und himmelt ihn an, wie jeder seinen berühmten Schwarm, so wird da doch was Ernstes draus. Anfangs nur in ihren Episoden, doch dann auch in Echt. Es war schön zu sehen, wie auch er sich langsam auf sie einlässt.

Und nun das Ende. Tja, ich habe es oben bereits angedeutet, es konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Die Erklärung für Emms andere Umstände schien mir an den Haaren herbeigezogen und mir hat eine eindeutige Aufklärung gefehlt. Diese Seelenwanderschaft war mir viel zu schwammig. Das ganze Erlebnis zwischen Emm und Johnnie in der Vergangenheit geht einfach nicht in meinem Kopf. Scheinbar bin ich der Typ Mensch der dafür eine halbwegs wissenschafliche Lösung gebraucht hätte.

Fazit:
Ein Buch das ich gerne aus vollem Herzen weiterempfehlen würde, da die emotionale, als auch die körperliche Ebene so wunderbar harmonisieren, es aber nicht kann. Denn das Ende hinterlässt bei diesem klasse Buch mit tollen Charakteren einen etwas pelzigen Nachgeschmack.