Spritzige Urlaubslektüre
Bewertet mit 4.5 Sternen
Ein turbulenter Roman für Camper von Campern.Vor allem für die männlichen, die ihren zweiten Frühling erleben und nach einem kurzen „Ausflug“ von der Ehe auf einmal bemerken, dass die Familie ihnen doch viel mehr bedeutet.
Bis auf den Beginn findet die gesamte Handlung auf bzw. in der nächsten Umgebung dieses feinen kleinen Campingplatzes in Bella Italia statt. “Grande Paradiso“ in Sepiana. Er ist zwar rein fiktiv, aber ich konnte ihn mir sehr gut und genau so vorstellen und an vielen Stellen habe ich herzhaft lachen müssen.
Aber jetzt von vorne:
Markus, 40, Auslandsjournalist, verheiratet, 2 Kinder, erhält nach einer Affäre mit einer 20-jährigen Studentin die „rote Karte“ von seiner Frau Lena. Sie setzt ihn vor die Türe und fährt mit den beiden Kindern Luca und Lena zum alljährlichen Campingurlaub nach Italien. Markus wird klar, dass er seine Frau zurückgewinnen will und... ertränkt seinen Kummer erst mal in Alkohol. Auf dem Zenit dieser bedeutungsvollen Nacht beschließt er kurzentschlossen mit dem nächsten Zug nach Italien zu fahren. Am besten sofort. Gesagt, getan. Nur mit Handy, Portemonnaie und ausgereizter Kreditkarte erreicht er sein Ziel in einem sehr angeschlagenen Zustand. Aber zum Glück gibt es unter den Campern Männerfreundschaften, die mit allen Problemen fertig werden. Da Markus seit seiner Heirat mit Lena ebenfalls alljährlich auf diesen Campingplatz fährt, kann er auf ein gut funktionierendes Netzwerk zurückgreifen. Die drei Rentner Helmut, Willi und Herbert, sowie Matteo, der Wirt des Campingplatzes bilden den harten Kern. Allerdings muss Markus feststellen, dass es nicht so einfach wird,Lena zurückzugewinnen, denn es gibt bereits einen Nebenbuhler. Der durchtrainierte Südtiroler Sandrokümmert sich bereits um die betrogene Ehefrau. Die fünf lassen sich eine ganze Menge einfallen, um das zu unterbinden und den „Berggorilla“, wie sie Sandro inzwischen nennen, aus dem Rennen zu werfen.
Durch immer wieder zwischendurch eingefügte Rückblenden, in denen sich Markus an viele kleine Erlebnisse mit seiner Familie erinnert, wird er dem Leser immer sympathischer. Die flotte Schreibweise lässt das Buch wie von selber immer weitertreiben und bis zum Schluss kann mitgefiebert werden, ob alles gelingt und Markus und Lena wieder zusammenkommen.
Das Cover sieht sehr lustig und bunt aus. Ein vollgepackter roter Kombi mit unglaublich viel Dachgepäck und davor ein kleines Zelt aus dem die untere Hälfte eines Mannes in Shorts und Turnschuhen herausschaut. Der Titel „“Alles Amore“ in Großbuchstaben gibt schon den Hinweis, worum es in der Hauptsache geht und der Untertitel „Wie ich in Italien um meine Liebe campte“ lässt auf den Schauplatz und viel Humor schließen. Ein Cover, das zweimal hinsehen lässt.
Nach meinem Empfinden ist es eine humorvolle Urlaubslektüre für alle Leute, die Italien und das Campen lieben.