Rezension

Spukhaus?

The House - Simon Lelic

The House
von Simon Lelic

Bewertet mit 4 Sternen

Das Glück scheint mit Syd und Jack zu sein: sie erhalten den Zuschlag für ihr Traumhaus. Das müssen sie zwar erst komplett ausräumen - der Vorbesitzer hat seine Sachen dagelassen -  aber das kann die Stimmung nicht trüben. Erst als ihnen merkwürdige Gerüche auffallen, Jack eine tote Katze auf dem Speicher findet und nachts gruselige Geräusche auffallen, beginnen sie zu ahnen, dass etwas nicht stimmt. Und was dann zum Vorschein kommt, lässt keinen kalt - ein Geheimnis kann man noch so gut hüten, wenn jemand etwas herausfinden will, dann schafft er das auch ...

Ich mochte das Buch wirklich gern. Besonders den Erzählstil fand ich sehr gut gewählt. Syd und JAck erzählen abwechselnd von den Vorkommnissen und besonders Syd streut immer mal wieder Schnipsel aus ihrer Vergangenheit ein, die mehr mit der Gegenwart in Verbindung stehen, als sie es vermutet. Durch diese Perspektive erfährt man nicht nur, was in der Umgebung passiert, sondern auch, wie es den beiden damit geht. Durch den leichten Schreibstil war das Ganze auch sehr gut zu lesen.

Syd und Jack sind sympathische Protagonisten. Mit beiden konnte ich mitfühlen - Freude, Glück, Mitleid, Kummer. Elsie, ein Mädchen aus der Strasse, mit dem Syd sich anfreundet, scheint für ihr Alter ziemlich reif zu sein, was sich leicht erklärt, wenn man mehr über sie erfährt. Dass Syd versucht, ihr näherzukommen und ihr zu helfen, ist nicht verwunderlich. Man möchte Elsie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass sich alles zum Besseren wenden wird.

Zwar waren die Geschehnisse ab einem gewissen Punkt etwas vorhersehbar, dennoch fand ich die Story spannend und gut umgesetzt. Für Leser, die mehr Wert auf die Atmosphäre legen als auf blutiges Gemetzel, gibt es eine Leseempfehlung!