Rezension

Spuren

Nach Mattias
von Peter Zantingh

Inhalt:
Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Trauer zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Diese Leben und das von fünf weiteren Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ plötzlichen Tod auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Mutes, sich dem Leben jeden Tag vorbehaltlos hinzugeben.

Meine Meinung:
Schon das Cover hat mich angesprochen. Der minimalistische Stil vermittelt Trauer und Einsamkeit. Der Rücken der Schwimmerin liegt halb im Schatten und halb im Licht und das macht Hoffnung.

Ein leiser Roman über das Leben. Menschen treten in unser Leben, begleiten uns für eine Weile und hinterlassen Spuren. Spuren, die unter Umständen nicht mal sichtbar sind, dennoch verändert sich die Welt, denn alles hängt mit allem zusammen. Mich hat „Nach Mattias“ von Peter Zantingh sehr nachdenklich gestimmt. Die Geschichte um Mattias hat mich berührt. Der Autor schreibt schnörkellos und genau auf den Punkt. Die Sätze sind kurz und knackig. Es versucht nicht den Leser emotional zu beeinflussen. Sein Text spricht für sich.

Acht verschiedene Personen werden nacheinander näher beleuchtet. Alle Protagonisten haben Mattias gekannt, manche waren eng mit ihm befreundet oder waren Familienangehörige, andere kannten ihn nur flüchtig und dennoch sind ihre Leben miteinander durch Mattias verbunden. Der Leser bleibt zunächst im Unklaren wie Mattias ums Leben kam und genau das macht den Roman so spannend.

Es geht in diesem Roman nicht explizit um Trauer, oder Trauerbewältigung, auch andere Themen spielen mit rein, Beziehungen die sich auseinanderleben, Alkoholsucht, usw. Am Ende wartet der Autor mit einer Überraschung auf, die mich versöhnlich stimmt. Und ganz zum Schluss gibt es noch ein Interview mit dem Autor, in dem er seine Beweggründe offenbart.

Fazit: Ein wunderbar leiser Roman, der berührt.