Rezension

Spuren suchen und lesen

Spuren lesen -

Spuren lesen
von Stefanie Argow

Bewertet mit 3 Sternen

Die Umsetzung im Allgemeinen plus die Wiederholungen waren dann doch etwas nervend. Im Ansatz aber gut und liebevoll gestaltet.

„Spurenlesen bedeutet nicht, nach Hinweisen zu suchen und Mutmaßungen anzustellen. Es bedeutet, Zeichen zu sehen und Fakten aus dem Matsch zu klauben, sie in wissenschaftlich anmutender Nüchternheit zu messen und als das zu betrachten, was sie sind: Spuren. Nicht mehr und nicht weniger.“(Seite 8)

Dieses Buch ist optisch ein absolutes Highlight! Nicht nur dass das Cover schon einiges hermacht, auch sind im Buch Abbildungen von Tieren in Wald und Flur, die Kapitel sind schön gestaltet und am Ende kann man sich nicht noch Tipps über Webseiten oder weitere Bücher holen sondern die Tierspuren sind ebenso abgebildet.

Ich war sehr neugierig auf das Buch weil ich gerne in der Natur unterwegs bin, zwar nicht auf die Spuren oder ähnliches achte wie die Autorinnen in diesem Buch, aber alleine durch aufmerksames Beobachten, laufen und horchen kann man in Wald und Flur schon einig tolles entdecken. Diese Neugier, dies Vorsicht und Spannung konnten die Autorinnen und Spurenforscherinnen auch gut vermitteln und Neugier wecken.

Der Schreibstil ist ja, nicht so leicht. Auch sollte man sich wirklich für die Spurensuche plus Wildtiere interessieren, sonst könnte das Buch sehr schnell langatmig und langweilig wirken.

Das Positive ist, neben den gennannten liebevollen Details mit Bildern und Erklärungen auch die Kenntnisse der Autorinnen bzw. Spurenforscherinnen. Sie suchen nach Spuren, aber nicht um die Tiere aufzuschrecken, oder sie unbedingt finden zu wollen, sondern einfach weil eine Spur, wenn man es richtig angeht, verdammt viel an Informationen liefern kann plus eventuell doch einen kurzen Blick auf ein Wildtier. Das rechne ich hier beiden hoch an, dass es nicht um Fotos auf Instagram und Co. geht sondern einfach um das Festigen der Fakten.

Auch was es bedeutet sich mit diesem großen Thema auseinanderzusetzen, wie oft man Missverständnissen aufliegt, Meinungsverschiedenheiten, was unsere Auswirkungen auf die Wildtiere im Wald und Flur haben, dass sie immer öfter in großen Städten anzutreffen sind, wie wir mit diesen Tieren gemeinsam leben und etwas erleben können.

Die Nachteile – erstmal hätte ich mir einen strukturierten Aufbau des Buches gewünscht. Vielleicht nach Tierarten oder Themen. So werfen die Autorinnen vieles in einen Topf und picken sich hier und da etwas heraus. Leider führt dies auch oft zu Wiederholungen in den Geschichten, Fakten und Themen liest man öfter und das hat mich dann doch sehr gestört. Auch geht es nun mal wirklich um Spurensuche, die Spuren der Tiere werden sehr genau erläutert, irgendwann hat mir der Kopf geklingelt vor lauter detaillierten Beschreibungen zu den Spuren.

Ja, es ist ein Buch zum Thema Spurensuche, die Spuren lesen und was damit alles verbunden ist. Doch mir war es irgendwann auch zu trocken, langatmig und ich hätte mir gerne eine bessere Mischung aus Fakten der Spurensuche und den Eigenarten und Wissen über die Wildtiere gewünscht.

Ein sehr interessantes Buch trotzdem, aber mit den Umsetzungen hat es dann leider doch etwas gehapert.