Rezension

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Spurensuche in der (eigenen) Vergangenheit

Die Lichtung - Linus Geschke

Die Lichtung
von Linus Geschke

Bewertet mit 4.5 Sternen

Weil einer seiner Kollegen verhindert ist, bekommt der Journmalist Jan Römer – sonst für Reise und Sport zuständig – den Auftrag, über einen ungelösten Kriminalfall zu schreiben.

Was sein Redakteur nicht weiss: Jan war vor 27 Jahren einer der Jugendlichen, in dessen Clique sich der Mord ereignet hat. Wider besseren Wissens macht sich Jan an die Recherche und erinnert sich an die damalige Zeit, bis ein Detail aus dem Polizeibericht sein Bild über die Ereignisse auf den Kopf stellt: Wurde jemand zu Unrecht des Mordes bezichtigt und ist der wahre Täter noch immer auf freiem Fuß? Als einer seiner ehemaligen Freunde erstochen wird, erkennt Jan, dass er in ein Wespennest gestochen hat.

Jan muss die Wahrheit herausfinden, um die zu schützen, die er liebt.

In seinem Kriminalroman „Die Lichtung“ schickt der Autor Linus Geschke seinen Protagonisten Jan auf die Spurensuche in der eigenen Vergangenheit. Jan soll über ein Ereignis schreiben, bei dem er selbst zugegen war und über das er meint, alles genau zu wissen. Doch dann muss er feststellen, wie die Erinnerung trügen kann und dass er fast drei Jahrzehnte lang etwas geglaubt hat, weil er es glauben wollte.

Gemeinsam mit Jan erlebt der Leser durch dessen Erinnerungen den Sommer 1986, die Jugend, die Musik, das Lebensgefühl der 80er Jahre. Das konnte ich sehr gut nachempfinden.

In einem parallelen Strang wird berichtet, wie der nun erwachsene Jan Römer mit Hilfe seiner ehemaligen Kollegin „Mütze“ herauszufinden versucht, wo seine damaligen Freunde leben, um sie zu besuchen und zu erfahren, woran sie sich noch erinnern können.

Linus Geschke gelingt es sehr gut, immer zum rechten Moment in einem Strang inne zu halten und zu wechseln. So war die Spannung konstant hoch und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht.

Lediglich mit den verschiedenen Namen bin ich dann und wann durcheinander geraten: Wer war wo (und mit wem?) zur Tatzeit gewesen? Wer war verdächtig und wer konnte als Täter ausgeschlossen werden?

Ansonsten war dieser Krimi aber wirklich gut geschrieben und ich freue mich auf weiteres aus der Feder des Autors.