Rezension

Stark politisch angehaucht, aber dennoch unterhaltsam.

Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten - Jonas Jonasson

Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten
von Jonas Jonasson

Bewertet mit 3 Sternen

Beschreibung:

Allan und sein Freund Julius verbringen schöne Monate auf dem sonnigen Bali. Doch die Fahrt mit dem Heißluftballon zu Allans 101. Geburtstag läuft alles andere als geplant, denn die Beiden landen unglücklicherweise im indischen Ozean, wo sie von einem koreanischen Frachter aufgesammelt werden. Schnell hat Allan im Gefühl, dass dieser Frachter nicht ganz sauber ist und auch das koreanische Oberhaupt nicht ganz unbeteiligt an der Sache zu sein scheint. Mit unbedachtem Geplapper und vorgetäuschtem Wissen versucht er den Kopf von sich und seinem besten Freund aus der Schlinge zu ziehen, der sich währenddessen mehr Gedanken über seinen Spargelanbau macht.

Meinung:

Ich darf ja nicht sagen, dass ich nicht vorgewarnt war, dass es in diesem Band noch politischer und trockener werden würde. Also halt ich mal den Ball flach. Es war stellenweise schon sehr trocken. Zudem hatte man im ersten Band etliche Geschichten, die man aus der Sicht von Allan erlebte. Seine Geschichte. Da dieses Buch jedoch in der Gegenwart spielt, war das so nicht möglich, weshalb immer wieder zu den einzelnen Geschehnissen geschwenkt wurde. So erlebte man wohl einiges gemeinsam mit Allan und seinen Freunden, doch leider auch etwa genauso viel ohne ihn, denn die es wurde gleichermaßen im Hintergrund gestrickt. Während der über Hundertjährige durch die Welt zog, musste sich diese beraten, wie es mit ihm weiter ginge. Schade, irgendwie, aber auf der anderen Seite auch unterhaltsam.

Dennoch gab es etliche Lacher und Pointen. Durch Dieter Hallervorden kam auch die verschobene Art von Allan sehr gut rüber. Hier bin ich etwas hin- und her gerissen. Denn ich war noch total auf den Sprecher Otto Sander eingestellt, der mir ja ganz hervorragend gefiel. So kam für mich eine gewisse Unruhe auf, denn wer Herrn Hallervorden kennt, der weiß, dass er trotz seines gehobenen Alters ein quirliges Kerlchen ist.  Was ich ihm jedoch als sehr positiv anrechnen möchte ist, dass er selbst beim Lesen immer wieder lachen musste. Absolut charmant! Wie bereits erwähnt, möchte ich das nicht näher bewerten, weil es mich selbst sehr wirr zurück lässt. Was mich bei ihm immer etwas stört, dass man durch sein leicht überdrehtes Auftreten oft das Gefühl hat, er würde nuscheln. Somit muss man sich oftmals auch stark auf's zuhören konzentrieren um auch ja alles zu verstehen. Auf der einen Seite gefiel mir die ruhige Art von Otto Sander unglaublich gut, aber auch Dieter Hallvorden hat einen guten Job gemacht.

Da ich wusste was mich erwartet, war ich sehr positiv überrascht und nicht maßlos enttäuscht. Stellt man sich von vornherein darauf ein, dass es stark politisch angehaucht ist und das aktuelle Weltgeschehen mit einbezieht – außerdem, dass Allan nicht mehr so richtig die Hauptrolle innehat, ist es auf jeden Fall unterhaltsam und empfehlenswert. Sicher könnte man jetzt fragen, warum ich das Buch denn gehört habe, wenn ich schon von Anfang so kritisch war. Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Neugierde! Beim Lesen hätte ich vermutlich auch tatsächlich abgebrochen, doch als Hörbuch hat es sehr gut gepasst.

Fazit:

Schwächer als Band eins, aber dennoch sehr unterhaltsam.