Rezension

Starke Fortsetzung

Erebos 2 - Ursula Poznanski

Erebos 2
von Ursula Poznanski

Ursula Poznanski schafft es von der ersten bis zur letzten Seite, den Leser an den Roman zu fesseln. Die 500 Seiten vergehen dabei wie im Flug.

Was passiert, wenn eine künstliche Intelligenz die Macht über unsere Leben bekommt? Der erste Teil von Erebos hat vor knapp zehn Jahren schon gezeigt, was sie ohne Instagram und Whatsapp kann. Jetzt hat das Programm dazugelernt und kann Messenger und soziale Netzwerke nutzen. Für viele Spieler steht die Existenz auf dem Spiel. So auch für Nick, der vor 10 Jahren das Spiel gemeinsam mit seinen Freunden abgeschaltet hat. Doch jemand hat die Software wieder eingeschaltet und sie hat Nick als einen von mehreren ehemaligen Spielern ausgewählt, um erneut eine Mission zu erfüllen.

Es ist gruselig zu wissen, was eine Software schaffen kann. In der Zwischenzeit sind die Serie Wishlist und der Roman Nerve erschienen, die auf dem gleichen Prinzip wie Erebos basieren, aber bereits mit sozialen Netzwerken arbeiteten. Jeder Leser wird sich fragen: Wie würde ich handeln? Ich bin ehrlich, wenn meine Existenz auf dem Spiel stünde, würde ich mir zweimal überlegen, ob ich aussteige. Sicherlich macht man sich dabei erpressbar, aber je nach dem, was mein Einsatz ist, muss ich entscheiden. Das hat Ursula Poznanski auch im zweiten Teil des Romans aufgezeigt. Ehrlich gesagt bin ich gespannt, ob es einen dritten geben wird.

Ich habe mittlerweile das Gefühl, die Geschichte um Erebos ist noch nicht komplett erzählt worden. Und jedes Mal aufs Neue wird es sehr spannend, wie Nick und seine Freunde agieren. Auch dieses Mal zumal das Programm dieses Mal jeden Schritt von Nick verfolgen konnte und es Konsequenzen gab, wenn er nicht spurte. Kann das gut gehen? Wie kommt Nick aus der Sache heraus? Und warum zur Hölle wurde Erebos erneut eingeschaltet? Das sind die Fragen, die sich der Leser von Beginn anstellt und die erst gegen Ende beantwortet werden, was es sehr schwer macht, das Buch nicht in einem Stück zu lesen. Ich habe länger gebraucht, weil ich immer nur im Zug gelesen habe, aber den Schluss hab ich dann zu Hause gelesen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe.