starke Geschichte mit Schwächen
Bewertet mit 3.5 Sternen
Inhalt
Lilith ist eine Hexe, möchte aber mit ihrer Magie nichts zu tun haben, weshalb sie sich von ihrem Zirkel gelöst hat. Dann lernt sie Marek kennen, der sich plötzlich nach ihrer gemeinsamen Nacht in einen Werwolf verwandelt. Als es dann auch nicht mehr Tag wird, bleibt ihr nichts anderes übrig, als zu ihrem Zirkel zurückzukehren, um Marek zu helfen und herauszufinden, was eigentlich vor sich geht...
Meine Meinung
Das Cover passt perfekt zur Geschichte. Es ist düster und magisch, genau, wie die Geschichte.
Dadurch, dass es quasi die ganze Geschichte über nur düster und dunkel ist, wirkt die Geschichte ebenfalls ein bisschen bedrückend und dunkel. Das führte leider dazu, dass diese Atmosphäre sich auch auf mich übertragen hat und somit auch die schöneren Momente irgendwie belastend rüber kamen. Natürlich passte das auch zur ganzen Weltuntergangsstimmung in der Geschichte, aber nichtsdestotrotz fehlte so ein bisschen der Hoffnungsschimmer.
Die Handlung an sich hat mir gut gefallen. Ich mochte das Thema der Geschichte und wie sie die nordische Mythologie beleuchtet hat. Das hat tolle Einblicke geschaffen. Leider muss ich aber auch sagen, dass irgendwie alles Schlag auf Schlag ging. Vor allem am Anfang jagte ein temporeiches Ereignis das nächste, weshalb ich mich ein stückweit auch gehetzt fühlte. Das klang im Laufe der Geschichte etwas ab und wurde durch tiefgründigere Momente ersetzt, die aber nicht weniger spannend waren und mich emotional mitreißen konnten. Die Handlungsentwicklung hat mir deshalb dann besser gefallen, als der Einstieg. Zum Ende hin wurde es dann wieder tempo- und actionreicher. Letztlich konnte mich das Ende aber nicht überzeugen. Es hatte Elemente, die mir gut gefallen haben und passend zur Geschichte waren, aber größtenteils ging das dann doch alles zu schnell und war an manchen Stellen auch ein bisschen unglaubwürdig oder überzogen.
Das klingt zwar alles irgendwie total negativ, aber es waren hauptsächlich Kleinigkeiten. Die Geschichte an sich hat mir wirklich gut gefallen.
Die Figuren haben mir im Großen und Ganzen ebenfalls gut gefallen. Sie hatten ihre Ecken und Kanten und wurden dadurch greifbar. Vor allem von Lilith konnte ich nicht alle Gedankengänge beziehungsweise Handlungsabsichten nachvollziehen. Ich hatte da manchmal den Eindruck, dass Lilith, Marek und auch andere Protagonisten in manche Handlungen „gezwungen“ wurden, um die Handlung in eine bestimmte Richtung zu lenken. So habe ich es zumindest manchmal empfunden. Ansonsten waren waren sie mir alle sympathisch und wirkten nicht perfekt und blank, weshalb sie lebendig rüber gekommen sind.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Geschichte ließ sich einfach und flüssig lesen und die Autorin hat es geschafft die Gefühle, Emotionen und die entsprechende Atmosphäre gut herüberzubringen, sodass ich dahingehend gut in die Geschichte eintauchen und von ihr berühren zu lassen. Vor allem das Ende hat mich dann auf emotionaler Ebene noch gekriegt.
Insgesamt eine wirklich tolle, atmosphärische und spannende Geschichte, die mir an sich gut gefallen hat, aber für mein Empfinden nicht so ganz rund war.