Rezension

Starke Heldin

Hex Files - Hexen gibt es doch - Helen Harper

Hex Files - Hexen gibt es doch
von Helen Harper

Bewertet mit 5 Sternen

Seien wir mal ehrlich: das Genre der Romantic Fantasy (oder Fantasy im Allgemeinen) ist nicht gerade besonders bekannt, für starke, selbstständige, weibliche Figuren, die sich ihrem männlichen Gegenstück nicht an den Hals werfen oder sich kopfüber verlieben.

Insofern ist Hex Files mit seiner Hauptfigur Ivy ein absoluter Glpcksgriff! Denn Ivy ist zwar nicht perfekt, eigentlich ist sie sogar das absolute Gegenteil: sie wählt immer den Weg des geringsten Widerstandes; sprich, sie ist unheimlich faul, nicht unbedingt ein Ausbund an Attraktivität und hat auch nur einen mies bezalten Job als Taxifahrerin. Aber sie ist vollkommen im reinen mit sich, hat alles an sich akzeptiert und sprüht nur so vor Intelligenz und Humor.

Den braucht sie auch, als sie ungewollt an einen Hexer des Heiligen Ordens der Magischen Erleuchtung gebunden wird und kurz darauf als Ermittlerin in einem Kriminalfall landet.

 Nun würde sich bestimmt jeder denken: ach komm, das läuft doch bestimmt auf eine Liebesgeschichte hinaus, der Hexer ist bestimmt attraktiv, dunkel, geheimnisvoll und gutaussehend. Und ja, ganz abstreiten kann ich das natürlich nicht. Denn Helen Harper hat mit Rafael einen interessanten Gegenpart zu Ivy entworfen. Allerdings wird die Zusammenarbeit der beiden eher von witzigen Streitgesprächen mit gegenseitiger Einsichtigkeit und richtiger Kommunikation bestimmt, als von gegenseitiem Anschmachten.

Während man die üblichen Stilmittel der Romantik getrost vermissen kann, hat sich die Autorin eher auf den interessanten Kriminalfall und die Entwicklung einer guten Partnerschaft konzentriert und damit einen gelungenen Einstieg in diese neue Reihe geschaffen.

Die Figuren sind sympathisch, die Dialoge witzig und die Handlung in ihrer Kürze überraschend wendungsreich. Ein Buch, an dem sich Autoren dieses Genres gerne ein Beispiel nehmen dürfen!