Rezension

Starke Protagonistin, starke Sprecherin!

Sinking Ships - Tami Fischer

Sinking Ships
von Tami Fischer

Bewertet mit 2.5 Sternen

Carla hatte es bisher nicht leicht in ihrem Leben und muss viele Geheimnisse hüten, die ihr Leben wie sie es kennt verändern könnten, sollten sie jemals öffentlich werden. Davor schützt sie sich mit ihrer ablehnenden, misstrauischen und verschlossenen Art, bis sie Mitchell näher kennenlernt, der so ganz anders ist als die anderen Jungs und Gefühle in ihr weckt, die alles gefährden...

Nachdem der erste Band mir größtenteils missfiel, hatte ich höhere Erwartungen an den zweiten - allein schon wegen Carla, die mir am interessantesten erschien. Im Gegensatz zum ersten Hörbuch fand ich die Sprecherin fantastisch. Sie passte so perfekt zu Carla und ihrer Art wie irgend möglich und ich liebte es ihrer Stimme zu lauschen. Leider war dagegen der Sprecher gar nicht mein Fall, für mich zu tief und unsympathisch. So habe ich mir Mitchell nie vorgestellt und durch den Sprecher habe ich ihn mir auch älter vorgestellt, als er tatsächlich ist. Seine sanfte und aufrichtige Art passt nicht zur Stimme.

Der Schreibstil ist in meinen Augen besser, schlagfertiger und eloquenter geworden, auch mehr Szenen konnten mich zum Lachen bringen, als es im ersten Band der Fall war. Insofern ein Lob an die Autorin, denn der Stil ist ihr super gelungen.

Neben der spannenden und geheimnisvollen Carla gefiel mir die Geschichte insgesamt etwas besser, wenngleich die Liebesszenen mich immer noch nicht überzeugen konnten und ich sie oft übersprungen habe. Es war mir nicht verständlich wie genau Mitchell und Carla zueinander passen. Er ist sehr lieb, verständnisvoll, nahezu perfekt ohne Ecken und Kanten, für mich nicht greifbar und insgesamt ziemlich fad und langweilig. Sie ist das komplette Gegenteil und in ihrer Art oft launisch und etwas explosiv, manchmal zu übertrieben dargestellt, wie ein unter der Oberfläche brodelnder Vulkan der jeden Moment Gefahr läuft auszubrechen. Vielleicht mag es an der Gegensätzlichkeit liegen, aber so wirklich authentisch erschien mir die Liebesgeschichte nicht.

Der Rest der Geschichte war humorvoll, konfliktgeladen und gerade die Aspekte zu Carlas Familie - allen voran ihre Bruder - konnten mich ungemein fesseln und ich hing quasi an den Lippen der Sprecherin, weil ich so gebannt und gespannt war. Dieser Teil der Geschichte, wenn auch nebensächlich,  war mit Abstand der beste und ich habe ihn geliebt. Davon hätte ich gerne wesentlich mehr gehört, auch wenn klar war, dass es sich um eine Liebesgeschichte zwischen Mitchell und Carla handelt.

Fazit: Die Protagonistin Carla hat mir sehr gut gefallen durch ihre etwas kratzbürstige, schwierige Art und die Liebesgeschichte war nicht mehr so langweilig und nervig wie im ersten Band. Gerne würde ich auch den dritten Band lesen, da mich beide Protagonisten mehr interessieren als Ella, Ches und Mitchell und ich mir wieder eine Steigerung erhoffe.