Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Starke Story, wenn auch nicht in der Liebesgeschichte

Black Dagger 11. Blutlinien - J. R. Ward

Black Dagger 11. Blutlinien
von J. R. Ward

Bewertet mit 5 Sternen

J. R. Ward – Black dagger, 11, Blutlinien

 

Nachdem Phury nun der Primal der Auserwählten ist, soll er sich mit Cormia, seiner Ersten, vereinigen, um die Zeremonie zu besiegeln. Doch auch fünf Monate später haben sie beide sich noch nicht vereinigt.

Phury ist gedanklich immer noch bei Bella, ist süchtig und aufgrund eines Vorfalles darf er nicht mehr mit seinen Brüdern kämpfen. Als er die „ andere Seite“ besucht, wird ihm klar, dass er Cormia nicht dazu zwingen kann, und bittet um eine andere Auserwählte.

Nichtsahnend, dass Cormia ausgetauscht werden soll, hat sie aber zwischenzeitlich Gefühle für Phury entwickelt, obwohl ihr die neue Welt so fremd ist und sie nur wenige Freunde hat, will sie an der Seite des Primals bleiben, der sie aber weiterhin nicht beachtet.

 

Der Roman ist der erste Teil von Buch 6 der Black Dagger Reihe von J. R. Ward. Im Vordergrund stehen hier Phury und Cormia.

In der deutschen Fassung ist das Buch gesplittet worden und „Blutlinien“ und „Vampirträume“ sind eine abgeschlossene Geschichte. Auch wenn man die Vorgänger der Reihe („Nachtjagd“, „Blutopfer“, „Ewige Liebe“, „Bruderkrieg“, „Mondspur“, „Dunkles Erwachen“,„Menschenkind“,„Vampirherz“ ,„Seelenjäger“, „Todesfluch“) nicht kennt, sollte man das unbedingt nach holen, aber durch die kurzen detailreichen Zwischensequenzen ist der Leser bei den wichtigsten Dingen ohnehin auf dem Laufenden.

 

In diesem Band kommt für mich persönlich die Liebesgeschichte zwischen Phury und Cormia zu kurz, obwohl dafür andere Dinge mehr in den Vordergrund gerückt werden. Das finde ich eigentlich schade.

Dieser Band war flüssig, komplex, locker, spannend, temporeich, packend, überwiegend beklemmend, aber kreativ und fesselnd geschrieben und hat mich wieder von Anfang an gefangen genommen.

In diesem Band steht der Konflikt zwischen Phury und seinen Pflichten als Primal, seiner Liebe zu Bella, seine Drogensucht und Cormia im Vordergrund der Liebesgeschichte.

Weiterhin erfahren wir mehr über Omega, der einen Sohn hat. Auch die Story über Qhuinn, Blaylock, John und Lash geht in die nächste Runde.

Die Handlung ist spannend, nur erotisch angehaucht, abwechslungsreich, überraschend, weniger emotional und gut ausgearbeitet, hier wurde den verschiedenen Charakteren noch mehr Tiefe verliehen.

 

Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten und immer weiter gesteigert, eine temporeiche, düstere, überaus spannende Erzählung führte dazu, dass ich das Buch wieder nicht zur Seite legen konnte.

 

Ich konnte mich wieder sehr gut in die Gefühlswelt der Hauptpersonen rein versetzen, die Handlung war auch hier sehr breit gefächert, obwohl Cormia und Phury im Vordergrund stehen, hatte ich das Gefühl, dass andere Charaktere mehr in den Fokus gerückt worden, sehr zu lasten der Liebesgeschichte um Phury und Cormia.

 

Omega hat einen Sohn, geboren von einer Vampirin. Sein Kind sollte bei den Vampiren leben, solange bis es Zeit wird, ihn wieder zu sich zu holen. Das war eine Überraschung, aber nach der Mutterschaft von der Jungfrau der Schrift eigentlich zu erwarten gewesen.

Phury kämpft mit sich selbst, denn eine Stimme in seinem Kopf sagt ihm immer wieder, dass er einfach nichts wert ist. Das führt dazu, dass er sich tiefer und tiefer verstrickt, in Situationen, die er nicht beherrschen kann, was dazu führt, dass er wieder Versprechen bricht und deswegen nicht mehr kämpfen kann. Als er ganz am Boden liegt, will er sich endlich ändern, aber die Frage ist, ob es vielleicht schon zu spät ist. Ich kann mir nicht helfen, aber von den Brüdern ist er mir der bisher unsympathischste Krieger. Ich hoffe sehr, dass er die Kurve endlich bekommt.

Cormia, die ich anfänglich ebenfalls unsympathisch fand, hat mich im Laufe des Buches wirklich gefesselt. Eine neue Welt. Keine Freunde. Und doch schafft sie es, ihren Lebensmut sowie ihre Stärke zu finden. Das hat mich dann doch beeindruckt.

Rehvenge, der Halbsympath, wird hier ebenfalls in den Vordergrund geschoben, seine Vergangenheit wird kurz beleuchtet. Auf seine Figur bin ich weiterhin gespannt, auch wenn er ein Bösewicht ist, mag ich ihn trotzdem.

Der Streit zwischen John und Lash spitzt sich zu, als Lash damit droht, Johns Vergewaltigung publik zu machen. Qhuinn und Blay stehen ihm bei, doch dann passiert ein Unglück und plötzlich steht die Todesstrafe im Raum.

 

Alle Charaktere sind wieder detailreich beschrieben, die Neuen wirken interessant, die alten Charaktere werden weiter aufgebaut und weiterentwickelt, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Freude, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.

Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind wie immer komplex und gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ. Das Black Dagger Universum wird stetig ausgeweitet und ich hoffe wir werden noch viele Bücher lesen können.

Die Handlung war wieder abwechslungsreich, spannend, düster. Diesmal war ich von der Liebesgeschichte wirklich enttäuscht, aber letztendlich hat die Geschichte um John, Blay und Qhuinn, die Story um Omega und auch um Rehvenge das Buch wieder spannend gemacht.

 

Dieses Buch war wieder mitreißend und bereitete mir Freude beim Lesen. Ein weiteres absolutes Highlight, wenn auch nicht auf die Liebesgeschichte bezogen, im Black Dagger-Universum.

 

Die Perspektivwechsel machten das Buch wieder spannend und ich konnte mich sofort in die Geschichte fallen lassen, fühlte mit den Charakteren mit und war einfach nur gefesselt.

 

Da es sich um einen Mehrteiler handelt, ist die Handlung für dieses Buch noch nicht abgeschlossen und wird in „Vampirträume“ weiter aufgegriffen. Ich bin schon sehr gespannt wie es mit den Beiden weiter geht, denn man sollte die Fortsetzung direkt parat haben.

 

Ein düsterer, spannender, diesmal nur angehaucht erotischer Fantasy-Roman, der die Langeweile vertreibt und ein paar spannende, überraschende, temporeiche Lesestunden garantiert.

 

Aufgrund der sehr deutlichen Beschreibungen von erotischen Szenen ist das Buch NICHT FÜR KINDER/Jugendliche geeignet.

 

Das Cover ist ansprechend (schwarz mit aufsteigenden Fledermäusen im Vordergrund und einer Frau vor einer Brücke im rotorangen Hintergrund), passend zur Black Dagger Reihe und aufwendig gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme mit düsteren Touch.

Hervorheben möchte ich auch das Glossar, denn hier werden vampirische Begriffe erklärt und das macht das schnelle Nachschlagen einfacher.

 

Fazit: Beklemmend. Spannend. Überraschend. Starke Story, wenn auch nicht in der Liebesgeschichte. Faszinierend. Für mich wieder ein weiteres Highlight im Black Dagger Universums.

 

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.