Rezension

Starke Verbundenheit zur Protagonistin

Das Rauschen in unseren Köpfen - Svenja Gräfen

Das Rauschen in unseren Köpfen
von Svenja Gräfen

Bewertet mit 4 Sternen

„…und atme weiter, ein aus, ein aus, was bleibt mir auch anderes zu tun…“

Seit sie Kinder waren, sind sie ein Dreigespann, Lene und Jaro und Hanno. Lene ist Jaros Schwester, Hanna ist Lenes Freundin, Jaro ist Hannas Freund.

Dann kommt Hendrik. Lene und Hendrik. Eine Zufallsbekanntschaft ist es, einfach in der U-Bahn über den Weg gelaufen. Und können von einander nicht los. Die Intensität der Beziehung zu Jaro und Hanna verändert sich. Dabei sind sie doch immer noch die gleichen, vielleicht ist es nur die Zeit, die sich verändert. Doch Hendrik hat eine Vergangenheit, die sich nicht einfach abstreifen lässt.

Dieses Buch handelt ganz stark von der Liebe, vom Erwachsenwerden, von Abhängigkeiten und der Vergänglichkeit. Auch wenn Lene, eine junge Frau Anfang 20, an Jahren etwa genauso viel mit mir auseinander ist, hat mich ihre Art zu denken und zu fühlen ganz stark an meine eigene Weise erinnert. Ich fühlte ein ganz starke Verbundenheit zu dieser jungen Frau, was durch die eindringliche Sprache der ebenso jungen Autorin möglich wurde. Lenes Faszination über die Einfachheit des Verschwindens, ihr  sich Herausnehmen aus glücklichen Situationen, den Beobachterstatus einnehmen, das Tränenatmen spiegelt sehr viel von meinem eigenen Empfinden wieder. Aber trotzdem oder genau deswegen hielt ich sie mir, musste ich sie mir auf Distanz halten.

Das Rauschen i n unseren Köpfen ist ein Buch, das mich getroffen hat und das mich wahrscheinlich noch eine Weile beschäftigen wird.