Rezension

Starker Anfang, schwaches Ende

Das absolut schönste Mädchen der Welt und ich
von Stephan Knösel

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht, denn der Protagonist Paul konnte mich mit seinem Humor sofort mitreissen. Die Geschichte beginnt vor Paul's ehemaligem Wohnhaus, in dem sein Vater nach der Scheidung immer noch wohnt. Nach der Trennung seiner Eltern zog Paul mit seiner Mutter nach Paris. In den meisten Büchern wird "Die Stadt der Liebe" wunderschön, romantisch und schon fast märchenhaft beschrieben. Umso witziger fand ich, wie Paris neben München, in Paul's Vergleich, sein Fett weg bekam. München ist die Stadt, der sich Paul nach wie vor verbunden fühlt. Die Stadt in der seine Freunde leben, während er in Paris eher ein Einzelgänger zu sein scheint. Damit, dass sein Vater gar nicht zuhause anzutreffen ist, hätte Paul nicht gerechnet. Und trotzdem bleibt er in dessen Wohnung, trifft sich mit seinem Erzfeind, der auf einmal gar nicht mehr so schlimm zu sein scheint und begegnet Zoe.

Das Buch lebt in meinen Augen vor allem durch seinen Humor. Die erste Hälfte des Buches mochte ich sehr. An einigen Stellen musste ich grinsen, an anderen widerum lachen. Dadurch konnte mich das Buch zu hundert Prozent packen und begeistern. Umso enttäuschter war ich als das Buch nach knapp der Hälfte begann mich zu langweilen. Ab dem Moment, wo Zoe wirklich präsent ist, verlor die Geschichte schlagartig all die Dinge, die ich an ihm schätzte. Der Humor wurde weniger und auch Paul Persönlichkeit verblasste.

In dem Buch gibt es nicht besonders viele Charaktere. Paul mochte ich auf Anhieb, während ich Zoe sofort nicht mochte. Auch Jonas mochte ich trotz der kleineren Rolle sehr gerne. Andere Charaktere, wie bspw. Leif, blieben für mich bis zum Ende hin blass. Meine Meinung zu den Charakteren ist also sehr unterschiedlich.

Die Handlung selbst hat mir nicht besonders gefallen. Wie schon gesagt: Ich mochte das Buch vor allem wegen des Humors und nicht wegen der spannenden oder mitreissenden Handlung. Große Gefühle oder eine Liebesgeschichte im klassischen Sinne, darf man hier nicht erwarten, denn weder das eine noch das andere konnte ich beim Lesen nachfühlen.
Zu Beginn fand ich es noch ganz unterhaltsam, wie Paul versucht Zoe von sich zu überzeugen, doch um so mehr es Richtung Ende ging, desto unglaubwürdiger und uninteressanter fand ich die Handlung selbst. Das Ende widerum hat mir ganz gut gefallen. Es war das bestmöglichste Ende, dass ich mir nach den enttäuschenden Entwicklungen vorstellen konnte.

Fazit: Ein Buch, das sehr stark beginnt und ab ca. der Mitte immer schwächer wird. Der Humor in "Das absolut schönste Mädchen der Welt" konnte mich überzeugen, während mich die Handlung und die Charaktere leider kalt ließen.