Rezension

Starker Anfang, schwächelt dann aber

Bird and Sword - Amy Harmon

Bird and Sword
von Amy Harmon

Amy Harmon entführt uns in ihrem märchenhaft anmutenden Romantasy-Schmöker „Bird & Sword“ in die Welt Jeru, in der Magie mit dem Tode bestraft wird.

 

Lark, unsere Ich-Erzählerin, muss schon in jungen Jahren mit ansehen, wie das Urteil an ihrer Mutter vollstreckt wird. Um Lark vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren, nimmt ihre Mutter ihr kurz vor ihrem Tode ihre Stimme. Dreizehn Jahre später wird Lark als Geisel an den Hof des Königs geholt. Dort erkennt sie, dass auch König Tiras einige Geheimnisse umgeben.

 

Eine stumme Hauptfigur zu begleiten, ist eine spannende neue Erfahrung und von der Autorin wunderbar umgesetzt. Es geht eindeutig nur oberflächlich um die Beschreibung und Ausschmückung der phantastischen Welt, obwohl der Ansatz so vielversprechend ist, dass es fast schon eine Schande ist. Die Liebesgeschichte und Larks persönliche Entwicklung stehen im Mittelpunkt, angemischt mit reichlich Zauberei. Der Verlauf der Geschichte ist zwar schon vorhersehbar, trotzdem aber nicht langweilig zu lesen. Wie genau das Liebespaar zueinander findet, das erfährt man dann doch nur beim Lesen.

 

Lark wirkt in der Liebesbeziehung leider schrecklich ergeben und ihr Partner derart grob und kühl, dass Lark zeitweise zu wünschen wäre, von ihm loszukommen. Plötzlich ist das alles vergessen und Romantik dringt geradezu triefend aus jeder Pore. Etwas mehr Authentizität und Logik wären dem Roman insgesamt gut bekommen.

Dennoch: Die Idee, als Autorin der Magie der Worte eine besondere Bedeutung beizumessen, hat mir imponiert und durchweg gut gefallen.

 

Der Vergleich mit „Game of Thrones“ ist allein eine Werbestrategie und man darf hier keine Arya Stark erwarten. Larks Werdegang nach der Hinrichtung ihrer Mutter ist ein komplett anderer.

 

Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Teil einer zwei Bände umfassenden Reihe. Jeder Band ist in sich abgeschlossen. Teil 2 trägt den Titel „Queen and Blood“ und erscheint am 27. Juli 2018. Dort wird eine Nebenfigur aus dem ersten Teil zur Hauptfigur erhoben.