Rezension

Starker Anfang, schwächeres Ende !

Einer wird sterben - Wiebke Lorenz

Einer wird sterben
von Wiebke Lorenz

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung: 

Für mich begann der neue Psychothriller von Wiebke Lorenz unglaublich spannend und genauso, wie man sich ein herausragendes Buch des Genres vorstellt. Die Szenerie und die Atmosphäre, die sich rundum die Protagonistin aufbauen, erzeugten bei mir auf den ersten 50 Seiten absolute Gänsehaut und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wie es die Autorin schafft, aus einer Alltagssituation, einem parkenden Mercedes, ein solches Gruselszenario zu erschaffen, das war großes Kino. Auch der Schreibstil war für einen Pageturner absolut perfekt, da sich cliffhanger an cliffhanger reihte und man jedes Kapitel gerade zu verschlingen musste. Doch nach ca 100 Seiten ließ der Spannungsverlauf in meinen Augen etwas ab und wurde eher solide, als herausrgend. Die Autorin verlor sich in zu vielen Nebenszenarien und das kleine Kammerspiel rückte für mich eher in den Hintergrund. Auch die Charaktere sind einen Blick wert, diese sind eher stereotypisch ausgearbeitet, jeder könnte der Täter sein und jeder hat sein eigenes Klischee an der Hand. Dennoch funktionieren diese Stereotypen und sie erzeugen genau das, was die Autorin möchte, jeder ist verdächtig. Das Ende ist weniger überraschend und bei aufmerksamen Lesens durchaus zu erwarten und vorhersehbar, dennoch kann man sich als Leser, auch mit einer Vermutung nie ganz sicher sein und dies macht den Reiz der Geschichte aus, auch wenn man am Ende eventuell den richtigen Riecher hatte.

Mein Fazit:

Alles in allem ist der neue Psychothriller von Wiebke Lorenz ein höchst solider, der einen starken Anfang vorzuweisen hat und sich dann etwas in seichteren Szenen verliert. Dennoch bleibt die Spannung stets erhalten, mal mehr mal weniger. Genauso verhält es sich mit dem Ende, dieses ist weniger Innovativ,als erhofft und folgt altbekannten Motiven. Für mich ist es ein solider gut Lesebarer Psychothriller, der sich eher im Mittelfeld einordnet, aber dennoch Spaß macht.