Rezension

starker Anfang, unbefriedigendes Ende

Shelter
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 3 Sternen

Benny ist Student und wohnt zusammen mit Liv und Nando in   einer WG. Bei der Geburtstagsfeier von Nando kommen sie auf die Schnapsidee, im Internet zu verbreiten, dass die Menschheit von Aliens übernommen wird. Was anfänglich als kleines Experiment starten sollte und für Liv auch zur wissenschaftlichen Studienarbeit wird, wird mit der Zeit eine ausgewachsene Verschwörung. Denn plötzlich glauben immer mehr, dass sie von Aliens besessen sind und als sog. Shelter dabei helfen, die Klimaerwärmung zu verhindern. Als Benny versucht, im Internet aufzulösen, dass alles nur großer Quatsch ist. kommt er nicht mehr dagegen an. Im Gegenteil - denn plötzlich schwebt er in Lebensgefahr. 

 

Die Idee, eine Verschwörung in die Welt zu setzen und dann zuzusehen, wie sich diese langsam verbreitet, ist höchst interessant. Die Autorin hat sich sehr viele Gedanken gemacht, was wohl passieren könnte, wenn so etwas geschieht. 

 

Die Schnapsidee der WG entwickelt sich bei einer Geburtstagsfeier. Alle machen begeistert mit, mit dem guten Gedanken, dass ja bestimmt keiner drauf reinfallen wird. Aber dann kommt es anders und plötzlich taucht die Verschwörungstheorie in der ganzen Stadt auf. Im Internet verbreitet sie sich auch rasch und schon wird auch in anderen Ländern darüber geredet. 

 

Benny merkt bald, dass alles aus dem Ruder läuft und will allem ein Ende bereiten. Doch dann wird ihm gedroht und seine Freunde verschwinden. 

 

Und ab da hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte irgendwie unglaubwürdig wird. Denn Benny macht sich zwar Sorgen, dass seine Freunde sich nicht mehr bei ihm melden und scheinbar verschwunden sind, doch außer den Versuchen anzurufen oder Nachrichten zu schreiben macht er nichts, um seine Freunde zu finden.

 

Zwar wird er später aktiver, aber die Hinweise die er bekommt und denen er dann nachgeht, bekommt er irgendwie sehr einfach zugespielt.

Mir war alles irgendwie zu offensichtlich und zu schnell gelöst.

 

Ich hätte mir auch mehr Rätselraten bei der Findung des Schuldigen gewünscht

 

Ansonsten war es interessant zu lesen, wie sich diese angebliche Verschwörung denn so verbreitet. Per Social Media, Nachrichten, TV sowie Mundpropaganda. Ebenso durch geheime Treffen und das Verbreiten eines ominösen Zeichens.

 

Der Schreibstil der Autorin war gewohnt flüssig und hat es einfach gemacht, der Geschichte zu folgen. Die Charaktere waren - bis auf eine bestimmte Person - sehr sympathisch. Ihnen hat jedoch an Tiefe gefehlt. Außer zu Benny hatte man zu keinem größeren Kontakt, aber auch Benny blieb einem eher fremd.

 

Das Ende war unbefriedigend. Einige Fragen blieben offen bzw. ich hätte mir für manche Personen mehr Informationen gewünscht.

 

Meggies Fussnote:

Starker Anfang, ein etwas langatmiger Mittelteil und ein unbefriedigendes Ende.