Rezension

Starker Beginn, schwaches Ende

Never Loved Before
von Monica Murphy

Bewertet mit 3 Sternen

8 Jahre ist es her, dass Katherine als 12-jährige von einem Mann entführt und vergewaltigt wurde. Damals rettete sie ein „Schutzengel“. Acht Jahre später gibt sie ein Fernsehinterview, in der Hoffnung endlich damit abschließen zu können. Ihr Schutzengel sieht dieses Interview und möchte sie unbedingt ein weiteres mal beschützen. Allerdings darf sie niemals erfahren, wer er wirklich ist, denn dass könnte alle alten Wunden von neuem aufreißen.
 

Anfangs hat mir das Buch wirklich richtig gut gefallen und ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen. Der Schreibstil von Monica Murphy ist flüssig und lässt sich bequem herunterlesen.

Erzählt wird die Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven. Einmal die heutige Perspektive der beiden Hauptpersonen und einmal die damalige. Diese Perspektivwechsel fand ich sehr interessant, denn so kann man beide Personen besser kennenlernen und mehr über sie erfahren. Da aus der Ich-Perspektive berichtet wird, war es zwar teilweise etwas verwirrend, aber störte nicht den Lesespaß. Gut war, dass man dadurch erst nach und nach die näheren Hintergründe der Geschichte erfuhr und die Spannung gehalten wurde.

Leider wurde die Geschichte dann nach etwa 200 Seiten immer schwächer und gerade gegen Ende hin, habe ich mich sehr gequält noch weiterzulesen.

Katie fand ich anfangs sehr sympathisch. Ich habe mit ihr gelitten und finde es wirklich schrecklich was sie durchmachen musste. Allerdings fand ich ihr Verhalten, vor allem gegen Ende hin etwas widersprüchlich. Anfangs kann sie sich nicht einmal vorstellen von einem Mann angefasst zu werden und dann vertraut sie einem einfach so, ohne zu wissen wer er ist, geschweige denn ihn näher zu kennen?!

Denn männlichen Protagonist mochte ich anfangs ganz gerne, doch nach und nach hat er sich immer weiter in Lügen verstrickt und hatte auch eine geradezu besessene Art an sich.

Die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten hat mir gut gefallen. Sie entwickelte sich langsam und war realistisch. Leider wurde sie dann auf den letzten Metern des Buches auch etwas überstürzt.

Das Hintergrundthema der Geschichte – Kindesmissbrauch – fand ich gut integriert und realistisch in Worte gefasst. Im Buch befinden sich auch einige gut geschriebene, wenn auch wirklich unschöne Szenen. Damit sollte man also rechnen. Auch damit, dass es sich trotz der Kategorie „Erotikroman“ um keinen klassischen in dem Sinne handelt und nur ein bis zwei erotische Szenen vorkommen.

Das Buch endet mit einem recht fiesen Cliffhanger, der mich allerdings nicht wirklich dazu animiert mit dem zweiten Teil weiterlesen zu wollen. Ich kann mir auch schon in etwa denken, wie es weitergeht.

Fazit: Eine anfangs wirklich gute Geschichte, die aber leider immer schwächer wird. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Daher gibt es von mir auch durchschnittliche 3 von 5 Sternen!