Rezension

Starker Inhalt

Der Beschützer: Schatten -

Der Beschützer: Schatten
von Oliver Gross

Gelungener Auftakt der „Keller“-Reihe, der mit spannenden Themen beeindruckt.

Was würdet ihr tun, wenn ein Stalker hinter euch her wäre? Ich habe den Thriller „Der Beschützer: Schatten“ von Oliver Gross gelesen. Wie er mir gefallen hat, erfahrt ihr hier.

Darum geht’s: Die Handlung des Buches dreht sich um den ehemaligen Soldaten Lukas Keller, der mit den Kriegstraumata seiner Vergangenheit kämpft und die Aufgabe erhält, die junge Afghanin Zahra zu beschützen. Was als scheinbar einfacher Auftrag beginnt, entwickelt sich bald zu einem gefährlichen Spiel mit einem eiskalten Serientäter.

So hat es mir gefallen: Der Autor versteht es von Beginn an, die Spannung geschickt aufzubauen und diese über das Buch hinweg kontinuierlich zu steigern. Während der Anfang noch recht langsam beginnt, um sich in die komplexe Handlung und die Figuren einzufinden, gewinnt die Geschichte im Verlauf zunehmend an Dramatik und Action. Die Jagd nach dem Stalker, dessen Identität nach und nach ans Licht kommt, gleicht einem Katz-und-Maus-Spiel. Dabei sind die Figuren gut ausgearbeitet. Besonders Zahra, die durch ihre Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit überzeugt, ist mir in Erinnerung geblieben. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass auch die Hauptfigur Lukas etwas mehr Tiefgang bekommt. Vieles wird zwar angedeutet, am Ende bleibt aber vieles um ihn herum recht nebulös.

Was mir besonders gefallen hat, war die authentische Darstellung der Traumata von Ex-Soldaten. Nicht dass ich mich dabei besonders gut auskennen würde, aber als Leser kann man kaum erahnen, was Soldaten in Kriegsgebieten erleben und Jahre später verarbeiten müssen. Doch der Autor widmet sich dieser Thematik sehr behutsam und zeigt die inneren Höllen, die diese Männer tagtäglich durchleben müssen, ohne dabei klischeehaft zu wirken. Ein weiterer Pluspunkt ist der angenehme und lockere Schreibstil des Autors, der dafür sorgte, dass ich förmlich durch die Seiten flog.

Insgesamt ist der Thriller ein gelungener Auftakt der „Keller“-Reihe, ein Buch, das durch Spannung und tiefgründige Themen zu überzeugen weiß. Trotz kleiner Schwächen bei der Hauptfigur macht dieser Thriller Lust auf mehr, und ich kann es kaum erwarten, euch am Freitag schon mit dem zweiten Band zu beglücken.

9/10