Rezension

Starker Tobak

Böse Spiele
von Cornelia Härtl

Man betrifft mit dem Buch eine fremde Welt. Sehr beängstigend, auch furchterregend und teils ekelhaft, was sich in der Sado-Maso-Szene und hier speziell im Fall von Sabrina so abspielt. Auch sozialkritisch der Inhalt, der die Situation der Mitarbeiter in den Sozialbehörden und Jugendämtern, angeschlossenen Abteilungen und deren Klientel beleuchtet. "Nur 50 Fälle pro Mitarbeiter" in der neu gebildeten übergreifenden Abteilung ... anstelle von wie vielen sonst? Das völlig gefühllose Agieren von Politikern, der eigenen Karriere geschuldet, ist auch schwer zu ertragen. Die Hilfs- und Machtlosigkeit der Mitarbeiter in den Behörden, das Milieu, das sie nie befrieden werden. All das, Bestandteile des Buches, ist leserfreundlich geschrieben, die Story spannend gehalten, einige der Charaktere sympathisch oder empathisch, andere furchtbar. Das Buch ist gut geschrieben, aber wenn man das beleuchtete Umfeld eher furchtbar findet, dann fremdelt man doch ein wenig mit der Story.