Rezension

Stars, Sternchen & der Tod

Flavia de Luce 04. Vorhang auf für eine Leiche - Alan Bradley

Flavia de Luce - Vorhang auf für eine Leiche
von Alan Bradley

Ach Flavia, wieso komme ich einfach nicht in deine Reihe hinein? Du scheinst interessant zu sein, aber ich halte dich  für all das zu jung. So oder so ähnlich wäre wohl mein Erklärungsversuch an Flavia selbst.

Wie schon bereits erwähnt, ist dies mein letztes Buch der Reihe das ich lesen und rezensieren werde, da ich einfach nicht genug gefallen an den Büchern finden konnte. Zwar waren die Fälle und das Umfeld sehr interessant, konnten mich im Gesamten einfach nicht überzeugen.

Schade dabei ist nur, das ich die Motive der bisherigen Täter nachvollziehen konnte, diesmal war das leider nicht der Fall. Tatsächlich fühlte ich mich diesmal wie eine Ausgeschlossene, da ich einfach keinen richtigen Zugang zur Geschichte und zur Tat selbst fand.

Auf geht es in meine letzte Rezension, welche sich um Flavia de Luce dreht.

Wer Flavia noch nicht kennt, den empfehle ich meine Rezension zum 1. Teil der Reihe zu lesen, welche ihr unten bei der Bewertung findet.

Neben Flavia, erfuhren wir auch diesmal wieder mehr über das Haus de Luce und deren aktuelle, als auch ehemalige Bewohner. Dies fand ich eigentlich immer sehr interessant, da die Vorfahren von Flavia außergewöhnliche Personen waren.

Besonders taten es mir diesmal Flavia´s Schwestern Ophelia und Daphne an, welche einen immer wieder das Gefühl gaben, das sie Flavia über alles hassen würden. Sei es wegen des Todes von Harriet oder weil Flavia gerne einmal Dinge von ihnen stahl, man bekam genug Gründe um die Schwestern wenigstens etwas zu verstehen. Aber ob sie Flavia wirklich hassten? Ich werde es wohl nie herausfinden.

Auch diesmal durften wir neue Bekanntschaften schließen, welche sich dann zum Teil als alte Bekannte heraus stellten. Denn diesmal wurde Buckshaw als Filmkulisse genutzt, wodurch natürlich Schauspieler in das Anwesen der de Luce´kamen. Das es sich hierbei um namenhafte Personen handelte, erfuhr man im Laufe der Geschichte.

Was ich in den Teilen davor sehr mochte, war, das man die Nebenfiguren ausreichend mit in das Geschehen bezog. Das war diesmal leider nicht Fall, wodurch ich diesmal keinen richtigen Bezug zu den Personen fand. Zwar wurde das Filmteam vorgestellt, allerdings verlor ich bei ihnen schnell den Überblick.

Geheimnisse hat wohl jeder, so auch Charaktere im Buch. Tante Felicity überraschte mich diesmal besonders, da sie für den Leser von Buch zu Buch immer offener wurde und dabei interessante Geschehnisse aus ihrem Leben verriet. Auch wenn sie sehr mürrisch dargestellt wurde, so hatte ich doch meinen Gefallen an ihr.

Natürlich kam ich auch diesmal wieder sehr gut in die Geschichte. Da sich diese diesmal nur in Buckshaw abspielte, konnte man sich sein Wissen über das Zuhause von Flavia und ihrer Familie, im Gedächnis abrufen.

Leider erschien mir Buckshaw auch diesmal wieder als einziges Labyrinth, wodurch Angaben über den Aufenhalt einer Person oder eines Zimmers nur noch mehr Verwirrung bei mir auslösten.

Hier vermisste ich wieder einmal eine Karte von Buckshaw, da mir diese bestimmt sehr geholfen hätte.

Wenn es eines gab, was ich an der Reihe faszinierend fand, dann waren es die Taten und die Lösung dazu. Die Vorgänger des Buches lieferten außergewöhnliche Fälle und überraschten mit deren Tiefgang. Diesmal wurde ich leider enttäuscht, denn der Fall verwirrte mich zusehends. Das wieso, weshalb und warum, wurde zwar erklärt, aber konnte mich nicht wirklich überzeugen. Der OHA-Effekt blieb leider aus.

Allegmein ließ dieser Teil sehr zu wünschen übrig. Lag es vielleicht daran, das man kein unbekanntes Gebiet, außerhalb von Buckshaw, genutzt hatte? Und warum brachte man den Schnee und die Kälte nicht mehr mit in das Buch ein? Denn nur weil Flavia fror, wurde die Kälte für den Leser auch nicht lebendiger. Man hatte ehr das Gefühl, das der Autor ihr vergessen hatte, richtige Winterkleidung zu geben.

Das Cover konnte mich voll und ganz begeistern, da es passend zur Thematik im Buch gestaltet war. Zum einen die Filmlandschaft und zum anderen die Farbe "Rot", welche wohl für Weihnachten und den Weihnachtsmann stand.

Der Film, die Kameras, die Lichter und mitten drin Flavia, die sich sogar ein kleines Lächeln abgewinnen konnte. Dazu noch ein paar Schneeflocken und alles passte hervorragend zusammen.

Warum auf dem Film eine Katze zu sehen war irritierte zwar etwas, aber dies ließ sich verschmerzen.

Ich finde einfach keinen Weg ins Flavia´s Welt, der mich dazu führen könnte, die Reihe weiter zu lesen. Sie ist nicht schlecht, aber leider nicht nach meinem Geschmack.