Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Starters - Mittelmäßiger Start

Starters - Lissa Price

Starters
von Lissa Price

Amerika in der Zukunft: Durch Sporenkriege sind nur noch die Alten und Jungen übrig geblieben. Während die Alten, sogenannte Enders, im Reichtum leben und über 100 Jahre alt werden können, leben die Jungen (Starters) in Armut. Callie ist eine von ihnen und kämpft auf der Straße um ihr Überleben und das ihres kranken Bruders Tyler. Um ihm helfen zu können und der Armut zu entfliehen, lässt sie sich auf einen folgenschweren Vertrag ein. Sie vermietet ihren Körper...

Die Dystopien rollen über den Buchmarkt, ähnlich wie die Vampirschnulzen nach Twilight. Die Tribute von Panem , Cassia & Ky 01. Die Auswahl, Godspeed - Die Reise beginnt, Delirium, Die Stadt der verschwundenen Kinder und nun Starters.

Trotz einer interessanten Idee und einer guten Portion Spannung, kann mich Lissa Price's Werk nicht vollkommen begeistern. Die vermeintliche Beziehung zwischen Blake und Callie war mir in ihrer Anfangsphase zu oberflächlich und lächerlich beschrieben. Man konnte nicht nachvollziehen wie nach so kurzer Zeit Callie eine derartige Verbindung zu Blake verspüren konnte, selbst wenn sie im Grunde nicht echt war. Die Enthüllung um Blakes wahre Identität war für mich eine sehr willkommene Wendung.

Ein paar Beispiele:

"Wir banden die Pferde los und ritten zurück, während die Sonne sich den Bergen im Westen näherte."
Ohohoho Pferde, Sonne und die BERGE. Was für ein Kitsch.

"Ich kann es nicht erklären, aber irgendwie habe ich in deiner Nähe das Gefühl einer ganz engen Verbundeheit."
"Keine noch so schlimme Enthüllung könnte meine Gefühle zu dir verändern."
"Der Verlust von Blake hatte eine große Leere in meinem Herzen hinterlassen."
Buhu. Mir persönlich zu kitschig.

Ebenfalls ein großer Kritikpunkt: Unzählige Ungereimtheiten über die man beim Lesen immer wieder stolpert:
- Reiche Teens verkaufen ihren Körper für Schönheits-OP's? Gibt es für die Enkel wohlhabender Enders keinen anderen Weg sich zu verschönern?

- Callie kann Helena's Stimme in ihrem Kopf hören, muss jedoch verbal antworten anstatt gedanklich. Hm.

- Nachdem Callie aus dem "Waisenhaus" flieht schart sie sofort eine Horde Enders um sich, die ihr helfen wollen und, man halte sich fest, einen Senator uuund einen Anwalt. Auch Madison ist plötzlich bekehrt. Nach dem Motto und um de Höhner zu zitieren: Jetzt geht's los wir sind nicht mehr aufzuhalten... ääh? Natürlich konnten zuvor stinkreiche, einflussnehmende Ender nichts gegen die Body Bank ausrichten. Bis Callie kommt. Augenroll.

- Redmonds Labor wurde in die Luft gejagt. Callie stürmt rein und na klaaar findet sofort ein Metalkästchen mit ihren Namen.

Der Schluss, obwohl durchaus spannend, war auf der anderen Seite zu einfach... und immens kitschig. Wirklich ich konnte Geigen spielen hören als Callie ihren Bruder fand. Nicht, dass mich das nicht gefreut hätte, aber folgender Satz war einfach zu viel. "Er weinte. Ich weinte. Sogar die Männer um uns herum weinten." Und damit nicht genug: Callie, Luft-fechel, Callie bekommt am Ende Helenas Vermögen und damit ein Zuhause. Oh, bitte -.-

Alles wendet sich zunächst, wie praktisch, zum Guten. Lediglich das Ende konnte mich davon abhalten nur ein bis zwei Sterne zu vergeben, da es mich wirklich sehr neugierig gemacht hat. Der Old Man ist eine äußerst spannende Figur, die Potenzial hat. Generell besitzt Starters großes Potenzial, dass meiner Meinung nach jedoch nicht voll ausgeschöpft wird.

"Gib einem Menschen eine Maske und er wird dir die Wahrheit sagen."