Rezension

Starters und Enders - jung und alt

Starters - Lissa Price

Starters
von Lissa Price

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Nach einem Krieg mit Biowaffen leben in den USA nur noch ganz junge und ganz alte Menschen, da man glaubte, dass sie gegen die eingesetzten Sporen besonders empfindlich sind und diese Altersgruppen daher zuerst geimpft wurden. Doch die mittleren Generationen haben den Krieg nicht überlebt. Die Alten, die sogenannten Enders, haben die Macht an sich gerissen. Den Jungen, Starters, ist es verboten, Vermögen zu besitzen und zu arbeiten. Wer keine älteren Verwandten mehr hat, die sich um ihn kümmern, muss tagtäglich ums Überleben kämpfen. Die Firma Prime Destination winkt mit dem schnellen Geld. Die Starters können hier ihren Körper an Enders vermieten. Das Gehirn des Starters wird dabei in eine Art Tiefschlaf versetzt und das des Enders übernimmt den Körper. So können die Enders noch einmal all die Dinge tun, die ihr gebrechlicher Körper nicht mehr mitmacht. Auch die 16-jährige Callie greift nach diesem Strohhalm, denn sie braucht dringend Geld für ihren kranken kleinen Bruder Taylor. Dummerweise geht bei ihrem Einsatz etwas schief. Callie wacht vorzeitig in ihrem eigenen Körper auf und muss erkennen, dass Helen, ihre Mieterin, mörderische Absichten hat. Verzweifelt versucht Callie dagegen anzukämpfen.

Meine Meinung:
„Starters“ hat mich von der ersten Seite an gepackt. Callie fungiert als Ich-Erzählerin. Dadurch ist man stets hautnah dabei. Sie war mir gleich sympathisch und ich habe gerne mit ihr mit gefiebert. Sie ist eine mutiges, tapferes, verantwortungsvolles junges Mädchen, das hin und wieder mit Zweifeln zu kämpfen hat, ob das denn alles richtig ist, was sie tut, und das sich nichts sehnlicher wünscht, als mit ihrem kleinen Bruder in Sicherheit zu leben. Callie finde ich sehr gut ausgearbeitet, ich kann sie mir gut vorstellen. Ihre Handlungsweisen kann man zum allergrößten Teil gut nachvollziehen.

Der Plot ist außergewöhnlich. Die Idee ist zumindest für mich neu. Es handelt sich nicht einfach um eine Dystopie, sondern es sind auch Anklänge an einen Thriller vorhanden, was das Buch sehr spannend macht. Die Spannung wird durch das ganze Buch hindurch gehalten. Auch eine kleine Romanze fehlt nicht, doch wird sie von den Spannungselementen stark in den Hintergrund gedrängt, was ich hier sehr gut finde. Das Buch lebt einfach von anderen Details.

Die Handlung kommt schnell voran, aber nicht zu schnell. Es gibt weder Längen noch Lücken. Die Sprache ist einfach und schnörkellos, sehr passend für ein Jugendbuch und flott zu lesen. Über weite Strecken ist die Handlung ein bisschen vorhersehbar, dann gibt es aber auch wieder überraschende Wendungen. Insgesamt finde ich die Mischung sehr gelungen.

Kleine Kritikpunkte habe ich aber dennoch. Zum Einen hätte ich gerne viel mehr über das Gesellschaftssystem gewusst. Mir ist nämlich nicht klar geworden, warum die Enders die Starters so feindselig behandeln. Beim Showdown lief dann alles ein bisschen zu glatt. Da haben sich einige Leute nicht ihrer bisherigen Rolle entsprechend verhalten, sonst wäre das schwieriger geworden.