Rezension

Startet zunächst gemächlich, entwickelt sich dann aber zu einem wahren Pageturner

Wolves - Die Jagd beginnt - Daniel Cole

Wolves - Die Jagd beginnt
von Daniel Cole

Bewertet mit 4 Sternen

Der ehemalige Polizist Finlay Shaw wird tot aufgefunden. Da der Raum von innen verschlossen und Finlay offensichtlich allein darin war, geht man davon aus, dass es sich um Selbstmord handelt. Doch  William "Wolf" Fawkes kann und will nicht daran glauben, dass sein ehemaliger Mentor sich selbst getötet hat. Gemeinsam mit Emily Baxter beginnt Fawkes zu ermitteln. Zunächst bleibt die fieberhafte Suche der beiden ergebnislos, doch dann entdeckt Fawkes erste Hinweise, die tief in die Vergangenheit führen. Das, was dann ans Tageslicht kommt, ist schier unglaublich...

 

Nach "Ragdoll" und "Hangman" ist "Wolves" bereits der dritte Band der New Scotland Yard Reihe von Daniel Cole. Man kann diesen Teil sicher auch ohne Vorkenntnisse lesen, doch empfehlenswert ist es nicht,  da fehlende Hintergrundinformationen zu den Protagonisten und den jeweiligen Beziehungen untereinander, den Einstieg sonst etwas erschweren könnten. 

 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei kommt es auch immer wieder zu Rückblicken in die Vergangenheit. Da diese aber durch Jahreszahlen gekennzeichnet sind, fällt die Orientierung leicht. Der Einstieg ins Geschehen verläuft zunächst etwas gemächlich. Es kommt durchaus zu interessanten und fesselnden Szenen, doch die dort aufgebaute Spannung kann vorerst nicht durchgehend gehalten werden, sondern flacht zwischendurch immer wieder ab. Das ändert sich ab der Hälfte des Buchs allerdings gewaltig, denn dann sorgt eine entscheidende Erkenntnis dafür, dass man den Thriller nicht mehr aus der Hand legen mag. Daniel Cole liefert ein spannendes Katz- und Mausspiel, das durch überraschende Wendungen zu einem wahren Pageturner wird. 

 

Die Charaktere machen es einem nicht immer leicht. Dennoch gewöhnt man sich schnell an die Eigenarten und kann die Kabbeleien, die sich auflockernd durchs Geschehen ziehen, genießen. Daniel Cole beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so authentisch, dass man sich alles lebhaft vorstellen kann. Außerdem gelingt es ihm, die unterschiedlichen Handlungsstränge am Ende schlüssig zu verknüpfen. 

 

Nach einem eher gemächlichen Start entwickelt sich "Wolves" doch noch zu einem Pageturner, den man nicht mehr aus der Hand legen mag. Zum besseren Verständnis der privaten und beruflichen Verwicklungen empfiehlt es sich allerdings, die Bände der New Scotland Yard Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen.