Rezension

Stella allein zu Haus

Einer wird sterben - Wiebke Lorenz

Einer wird sterben
von Wiebke Lorenz

Bewertet mit 3 Sternen

Eigentlich führt Stella ein schönes Leben. Mit ihrem Mann Paul lebt sie in einer Villa, in einer gehobenen und sicheren Wohngegend. Er ist Kapitän und fliegt Fracht durch alle Welt, sie ist Hausfrau und Katzenmutti. Doch die Fassade beginnt zu bröckeln als eines Tages zwei Wildfremde auf der Straße auftauchen. Sie sitzen in einem Auto, fallen in der ruhigen Gegend schnell auf. Doch was wollen sie hier? Stella beschleicht immer mehr der Gedanke, dass sie wegen ihrer Vergangenheit hier sind. Doch mit der hatte sie doch eigentlich abgeschlossen.

Ich hatte von der Autorin zwar noch nichts gelesen, aber schon viel Positives gehört, umso gespannter war ich also auf diesen Psychothriller. So recht überzeugt hat mich die Autorin mit „Einer wird sterben“ leider nicht. Die kleine, aber feine Blumenstraße und ihre Bewohner werden sehr realistisch gezeichnet, Streitigkeiten unter Nachbarn lebensecht wiedergegeben. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, die Geschichte ist flüssig zu lesen. Stella als Hauptfigur wirkt zunächst glaubwürdig, man kann sich gut in ihre Lage hineinversetzen. Auch der zunehmende psychische Druck, der auf ihr lastet, kommt beim Leser an. Leider fand ich die Auflösung dann nicht stimmig mit ihrem vorherigen Verhalten, sodass am Ende eher ein maues naja-Gefühl bleibt, da die Story einfach nicht rund werden wollte. Zwar gibt es während der ganzen Handlung immer mal wieder etwas spannendere Szenen, insgesamt wäre da aber definitiv noch Luft nach oben gewesen. Insgesamt also ein eher mäßiger Thriller, bei dem mir mehr Thrill und v.a. ein stimmiges Ende gefehlt hat.