Rezension

stellenweise brutal und sehr blutig, aber definitiv absolut lesenswert und spannend!

River of Violence
von Tess Sharpe

Bewertet mit 4 Sternen

Als Tochter eines Drogenbarons wird Harley, vor allem nach dem tragischen Tod ihrer Mutter, immer tiefer in dessen Machenschaften verstrickt.
Stück für Stück taucht sie tiefer ein und sieht täglich mehr Gewalt, mehr Blut und mehr Tod.
Viele Lektionen muss sie auf die harte Tour lernen – vor allem die, dass sie um zu überleben auf alles vorbereitet sein muss, vor nichts zurückschrecken und vor allem niemals zögern darf!
Wir werden als Leser von Seite zu Seite immer tiefer mit in den Sumpf gezogen, der ihr Leben und vor allem den harten Kampf ums ÜBERleben darstellt.
Abwechselnd erfahren wir, was aktuell gerade passiert und über Rückblicke in ihre Kindheit und Jugend, wie sie zu der wurde, die sie heute ist.
Das verschafft uns zwar einen guten Einblick in ihre Welt und ihren Charakter, gleichzeitig zieht es die Geschichte -gerade zum Ende des Buchs, wenn man unbedingt wissen will, was als nächstes passiert-etwas in die Länge. Zudem wurden für meinen Geschmack manche Infos so anders behandelt, dass die für den Leser geplanten Überraschungen für mich etwas vorhersehbar waren – was schade ist, denn die Ideen dazu fand ich wirklich gut!

Gut fand ich auch die Nebendarsteller. Ein paar davon wachsen einem echt ein bisschen ans Herz, selbst, wenn die von der Autorin gewählte Charaktertiefe eigentlich nicht wirklich ausgeprägt gewählt wurde. Sie bestechen schon mit Kleinigkeiten, was mir sehr gut gefallen hat!

Was man natürlich bedenken sollte, ist, dass die Geschichte alleine schon auf Grund des Rahmens natürlich stellenweise brutal und sehr blutig ist. Harleys Vater ist immerhin ein Drogenbaron und da darf man weder beim Verteidigen seines Reviers, als auch beim Abrichten der Tochter wohl manchmal nicht zimperlich sein. Manche Ideen haben mich fast etwas an SOA erinnert, auch wenn bis dahin dann doch noch eine gehörige Portion Brutalität gefehlt hat. Aber der Weg hat gestimmt ;)

Mir hat „River of Violence“ sehr gut gefallen, trotz seiner über 500 Seiten habe ich es innerhalb von 2 Tagen verschlungen. Das lag definitiv an der guten Portion Spannung, die im Laufe der Geschichte aufgebaut wird – vor allem, wenn Harleys Plan weiter voranschreitet, aber gleichzeitig lag das definitiv auch an den behandelten Themen. Gewalt gegen Frauen, Drogenmissbrauch, Mord, usw. – Tess Sharpe greift diese doch recht kritischen Gebiete gnadenlos auf und nimmt hierbei auch kein Blatt vor den Mund. Nicht selten fand ich mich an einem Punkt wieder, an dem ich mir Gedanken darüber gemacht habe, wie weit ich an Harleys Stelle gehen würde, um die zu schützen, die ich liebe. Ein interessantes, wenn auch heikles Thema!
Absolut lesenswert und spannend, spannend, spannend!