Rezension

Stellenweise zu lasziv

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen -

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen
von Georgia Clark

Bewertet mit 3.5 Sternen

Stell Dir vor, du bist gerade in der Blüte deines Lebens und dann kommt die Diagnose. BRCA1-positiv. Die Möglichkeit auf Brustkrebs steigt plötzlich drastisch. Was macht man nun?

Vor diesen Fragen steht nun Lacey, gerade einmal 25 Jahre alt und in der Blüte ihres Lebens. Der Job läuft endlich mal so richtig, sie etabliert sich in der Modewelt und eigentlich hat sie noch viel Zeit um sich über ihre Gesundheit zu sorgen. Denkt sie.
Doch am Ende kommt alles anders und auf einmal sitzt Lacey mit ihren Freundinnen zusammen und debattiert über die logische Frage: frühzeitige Brustamputation oder nicht? Um diese Frage zu beantworten und sich auch die nötige Bedenkzeit einzuräumen, setzen die Mädels kurzum eine Bucket-List auf. Diese beinhaltet alles, was Lacey noch mit ihren Brüsten erleben will. Von einem Dreier bis zum „Kleid mit monströsem Ausschnitt“ tragen, befindet sich alles auf der Liste und schneller als sie sich versieht, fängt sie mit dem Abarbeiten der Liste an.

Das erste Drittel von Georgia Clarks Bucket List liest sich wahnsinnig schnell und macht vor allem eins: Lust auf mehr. Das liegt vor allem an dem wirklich angenehmen und sehr leichten Schreibstil, der selbst ein so schweres und wichtiges Thema wie Brustkrebs und Vorsorge ganz natürlich und angenehm einbettet. Außerdem ist Lacey eine absolut angenehme Protagonistin, der man gerne durc das Buch folgt.

Doch ab dem zweiten Drittel des Buches verwandelte sich die bisher so angenehme Lektüre in einen perfiden Abklatsch von Shades of Grey und Calendar Girl. Es geht um Sex, Sex und ach ja, Sex. Natürlich befindet sich auf Laceys Liste sehr viel, was mit Sex zu tun hat, doch die Passagen sind lang, explizit und nehmen – für mich persönlich – stellenweise überhand. Dabei hat „Bucket List“ das eigentlich gar nicht nötig. Es sind gute Charaktere und eine gute Story, die für sich genommen schon genug überzeugen würden. Leider wirkt er Roman stellenweise durch die übertriebenen sexlastigen, ausdauernden Kapitel viel zu oberflächlich, was gar nicht hätte sein müssen.

Trotz allem würde ich das Buch weiterempfehlen, hätte stellenweise aber auch mit weniger überzeugen können. Trotz allem: liebenswerte Personen, die nötige Prise Witz und wichtiges Thema.