Rezension

Sterben und Loslassen

Der Freund - Sigrid Nunez

Der Freund
von Sigrid Nunez

Bewertet mit 3 Sternen

Der Klappentext: „…Eine Frau, die um ihren Freund trauert, ein riesiger Hund – und die berührende Geschichte ihres gemeinsamen Wegs zurück ins Leben Als die Ich-Erzählerin, eine in New York City lebende Schriftstellerin, ihren besten Freund verliert, bekommt sie überraschend dessen Hund vermacht. Apollo ist eine riesige Dogge, die achtzig Kilo wiegt. Ihr Apartment ist eigentlich viel zu klein für ihn, außerdem sind Hunde in ihrem Mietshaus nicht erlaubt. Aber irgendwie kann sie nicht Nein sagen und nimmt Apollo bei sich auf, der wie sie in tiefer Trauer ist. Stück für Stück finden die beiden gemeinsam zurück ins Leben...“

Zum Inhalt: Die Ich-Erzählerin, eine New Yorker Schriftstellerin und Dozentin an der Uni verliert ihren langjährigen besten Freund und Mentor durch einen Selbstmord. Von Ehefrau Drei bekommt sie den Hund des Verstorbenen auf Auge gedrückt. Eine Harlekin-Dogge mit einem Schultermaß von 85 cm und über 80 kg Gewicht und das in ihrer 45 m² Wohnung, in der Hunde verboten sind. Sie und Apollo sind beide von der Trauer gezeichnet und versuchen sich daraus zu befreien.

Der Stil: Der gesamte Roman ist ein einziger Monolog der Ich-Erzählerin, zwar wendet sie sich zuerst an ihren toten Freund und dann an den Hund, aber natürlich erwartet und bekommt sie keine Antwort. Der rote Faden durch die Geschichte ist quasi das Anfreunden mit dem Hund, ansonsten resümiert die Ich-Erzählerin über die verschiedensten Dinge, sie erinnert sich an Begebenheiten mit dem Toten, sie reflektiert über verschiedene Bücher, Schriftsteller und Artikel und erzählt von momentanen Situationen. Sie nimmt den Leser mit auf ihren Weg raus aus der Trauer und hin zu einer neuen Freundschaft, dabei erzählt sie einiges wissenswertes und auch unwichtiges rund um ihr Leben und das ihres Freundes.

Mein Fazit: Ich muss gestehen, dass ich etwas anderes bei diesem Buch erwartet habe. Auf Grund des Klappentextes und auch des fröhlichen Covers, habe ich eigentlich eine, ich möchte sagen amüsante und etwas humorvolle Story über eine Frau und ihren neuen Riesenhund in Mitten von New York erwartet. Ja, das ist der rote Faden, aber es ist nicht der eigentliche Schwerpunkt. Es sind gut erzählte Memoiren mit autobiographischen Aspekten, es sind Reflexionen über ein ganz besonderes Leben und eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen.

 

Ich danke dem Aufbau Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.