Rezension

Sterbestunde - Spannung pur!

Sterbestunde - Michael Hübner

Sterbestunde
von Michael Hübner

Bewertet mit 5 Sternen

Ein tödlicher Unfall in Koblenz lässt einen geplanten Mord vermuten. Kommissar Sven Becker nimmt daher die Ermittlungen auf, die ihn zur Arbeitsstelle des Opfers führen, einem Pflegeheim. Dort hat man offenbar etwas zu verbergen ' doch Svens Nachforschungen verärgern Gegner, die ganz und gar skrupellos sind. Dann stirbt eine weitere Person unter verdächtigen Umständen'

Das Cover wirkt durch die ausgestanzten Buchstaben des Titels, welche im Licht rot leuchten, sehr blutig. Dies verspricht einen hochspannenden Thriller, und meine Erwartung wurde nicht enttäuscht!

Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und ein echter Pageturner. Durch den Unfall zu Beginn, welcher die grausigen Details recht genau schildert, weiß der Leser früh um die Skrupellosigkeit der Gegner. Auch durch Sätze wie 'Es hatte angefangen. Und jetzt war es nicht mehr aufzuhalten.' [S. 49] wird die Erwartung des Lesers hochgehalten die Gefährlichkeit der Situation dargestellt. Ebenfalls früh werden Andeutungen zur Frage gemacht, wer in den dunklen Machenschaften die Fäden zieht ' so kann der Leser nach Herzenslust spekulieren. Nur schrittweise werden die Hinweise konkreter und offenbaren das ganze Bild. Regelmäßige Spannungshöhepunkte bringen die Handlung in eine neue Richtung, mit der nicht zu rechnen war, und enden schließlich in einem spektakulären Showdown.

Sven Becker steht bei den Ermittlungen im Mittelpunkt, indem er früh Verbindungen entdeckt und Nachforschungen anstellt. Seine mentale Verfassung wird dabei allerdings hart auf die Probe gestellt: Seine Frau möchte die Scheidung, Erinnerungen an einen alten Fall werden wach und der Fortgang der aktuellen Ereignisse zeigt allen Beteiligten, wie gefährlich die Gegner sind.
Gut gefallen hat mir Svens Beziehung zu seinem Kollegen Dennis. Dieser steht ihm nicht nur bei den Ermittlungen zur Seite, sondern führt mit ihm das eine oder andere Gespräch unter Männern, bei dem man durchaus schmunzeln muss. Die beiden ergänzen sich gut und bilden ein sympathisches Ermittlerteam. Svens Nemesis ist der Journalist Koschny, der die Ermittlungen auf Schritt und Tritt verfolgt und Sven mit unangenehmen Fragen verfolgt. Diese Beziehung durchlebt wohl den größten Wandel und stellt die Geduld beider Männer auf die Probe.
Durch häufige Perspektivenwechsel kann man sich gut in die verschiedenen Personen hineinversetzten und ihre Gefühle sowie die Motivation für ihr Handeln nachvollziehen. Die einzelnen Charaktere werden so noch greifbarer.

Das Buch war durchweg spannend und konnte meine Erwartungen an einen guten Thriller voll erfüllen. Stellenweise wurden blutige Details geschildet, dies hielt sich jedoch entgegen meiner Erwartungen in Grenzen, was meinem persönlichen Thrillergeschmack entgegenkam. Gerne empfehle ich das Buch daher an alle weiter, die auf der Suche nach einem spannenden Thriller sind!